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Deutsche Exporte brechen ein

8. Oktober 2015

Ein Einbruch wie seit der großen Finanzkrise nicht mehr: Die deutschen Exporte sind im August im Monatsvergleich um mehr als fünf Prozent gesunken. Die Bilanz im Jahresvergleich sieht aber besser aus.

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Bild: picture alliance/dpa

Das Minus im Vergleich zum Vormonat lag genau bei 5,2 Prozent. "Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009", so ein Experte des Statistischen Bundesamts.

Volkswirte, die von der Nachrichtenagentur Reuters befragt wurden, hatten nur mit einem Rückgang von etwas mehr als einem Prozent gerechnet. Im Juli waren die deutschen Exporte im Vergleich zum Vormonat noch um 2,4 Prozent gestiegen. Sie hatten damit einen Rekordwert erreicht.

Schwächere Nachfrage aus China

Für den starken Export-Rückgang im August machen die Statistiker den späten Termin der Sommerferien mitverantwortlich. Dadurch gingen die Produktion und Aufträge für die Industrie zurück. "Das ist ein kräftiger Rückgang, den man so nicht alle Tage sieht", urteilt Holger Sandte von der Bank Nordea. "Die Schwäche von China, Brasilien, Russland und Co. schlägt sich nieder. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das nur ein Ausreißer ist."

Auch die Importe nach Deutschland nahmen im August im Vergleich zum Vormonat stark ab: Das Minus lag bei 3,1 Prozent - das ist der stärkste Rückgang seit November 2012.

Ein Lichtblick ist immerhin der Vergleich der aktuellen Exportzahlen mit dem gleichen Monat im Vorjahr: Hier gab es ein Plus von 5,0 Prozent.

Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen im August Waren im Wert von 88,0 Milliarden Euro ins Ausland.

ar/nm (rtr, dpa, destatis)