1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Bank streicht tausende Stellen

29. Oktober 2015

Die Deutsche Bank streicht unter ihrem neuen Chef John Cryan 9000 Stellen im Konzern und 6000 Stellen bei externen Dienstleistern. Zudem wird sich Deutschlands größtes Geldhaus aus zehn Ländern zurückziehen.

https://p.dw.com/p/1GwMO
Deutschen Bank/Symbolbild (Foto: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Die Deutsche Bank baut unter ihrem neuen Chef John Cryan ungefähr ein Viertel ihrer Belegschaft ab. Die Umsetzung der neuen "Strategie 2020" werde zum Abbau von rund 9.000 Vollzeit-Arbeitsplätzen im Konzern und von 6.000 Stellen bei externen Dienstleistern führen, teilte Deutschlands größtes Geldhaus in Frankfurt am Main mit.

Darüber hinaus wird der Dax-Konzern über den Verkauf von Beteiligungen in den nächsten zwei Jahren seinen Mitarbeiterstamm von zuletzt etwa 103.000 um weitere 20.000 Vollzeitkräfte verringern. Dabei geht es vor allem um die bereits beschlossene Trennung von der Postbank.

Rückzug aus zehn Ländern

Schrumpfen wird die Bank auch ihre internationale Präsenz: Die Deutsche Bank zieht sich aus zehn Ländern vollständig zurück, darunter Argentinien, Chile, Mexiko und Dänemark. Der Sparkurs soll die Kosten um brutto rund 3,8 Milliarden Euro drücken. Die Kosten für den Umbau inklusive Abfindungen bezifferte das Geldhaus auf rund 3,0 Milliarden bis 3,5 Milliarden Euro.

Damit setzt die Bank ihren harten Umbau unter dem seit Juli amtierenden Co-Chef John Cryan fort. In der Bilanz räumte das neue Management kräftig auf, was zu einem Rekordverlust von sechs Milliarden Euro im dritten Quartal führte. Am Mittwoch wurde die Streichung der Dividende für die Jahre 2015 und 2016 verkündet.

Prozesskosten

Grund für die Verluste der Deutschen Bank sind milliardenschwere Abschreibungen auf das Investmentbanking und das Privatkundengeschäft mit der Tochter Postbank. Hinzu kamen neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Für die Aufarbeitung der juristischen Altlasten hat das Institut nunmehr 4,8 Milliarden Euro zur Seite gelegt.

sti/ul/cr (dpa, afp, rtr)