1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Bank: Bestes Quartal seit Jahren

28. April 2021

Die Deutsche Bank hat in den ersten drei Monaten des Jahres so gut verdient wie seit sieben Jahren nicht mehr. Nun ist die Bank optimistisch, auch im Gesamtjahr ihr Ergebnis zu steigern.

https://p.dw.com/p/3sfLW
Frankfurt/Main: Die Zentrale der Deutschen Bank
Bild: picture-alliance/dpa/M. Probst

Nach vielen Jahren mit Milliardenverlusten scheint der Umbau der Deutschen Bank Früchte zu tragen: Unterm Strich blieb im ersten Quartal (Januar-März) 2021 ein Gewinn von 908 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Bank in diesem Zeitraum noch 43 Millionen Euro Verlust gemacht, das Gesamtjahr 2020 aber trotzdem im Plus abgeschlossen.

Die Erträge des Konzerns - also die gesamten Einnahmen - stiegen im ersten Quartal auf 7,2 Milliarden Euro - das waren 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Einen großen Teil davon trug das Investmentbanking bei, einer der vier Geschäftsbereiche der Bank. Hier stiegen die Erträge um ein Drittel auf 3,1 Milliarden Euro.

Aber auch im Geschäft mit Unternehmens- und Privatkunden sowie in der Vermögensverwaltung legte die Bank zu, in allen Geschäftsbereichen stiegen den Angaben zufolge die Gewinne.

An der Börse kamen die Zahlen gut an: Mit einem Plus von über zehn Prozent waren die Papiere der Deutschen Bank der beste Wert im Deutschen Aktienindex (DAX).  

"Nachhaltig profitabler"

"Das erste Quartal ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Deutsche Bank in allen vier Geschäftsbereichen auf dem richtigen Weg ist und nachhaltig profitabler wird", sagte Konzernchef Christian Sewing. "Diese Ergebnisse bestärken uns in unserer Erwartung, dass wir unsere Ziele für 2022 erreichen werden."

Deutsche Bank - Christian Sewing
Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, will bald wieder Geld an Aktionäre ausschüttenBild: Arne Dedert/dpa/picture alliance

Trotz der Corona-Pandemie erwartet die Bank in diesem Jahr eine deutlich niedrigere Belastung durch faule Kredite. Die Risikovorsorge werde voraussichtlich auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro sinken von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr, sagte Finanzchef James von Moltke in einer Telefonkonferenz am Mittwoch.

Im ersten Halbjahr 2020 hatten Banken weltweit ihre Risikovorsorge kräftig angehoben, um sich
auf mögliche Kreditausfälle in Folge der Corona-Krise vorzubereiten. Die wirtschaftlichen Folgen sind nun aber nicht so schlimm wie zunächst befürchtet.

Sparkurs und Hoffnung auf Dividende

Mit der Schließung von Filialen und dem Abbau von Personal will das Institut die Kosten weiter senken. Bis Ende dieses Jahres macht das Institut 97 von zuletzt 497 Standorten im Heimatmarkt dicht. Bei der zum Konzern gehörenden Postbank wird das Netz ebenfalls weiter ausgedünnt, dort werden in diesem und im kommenden Jahr jeweils 50 der zuletzt 800 Filialen geschlossen.

Der Filialabbau kostet unter dem Strich knapp 1200 Vollzeitstellen.und ist Teil der im Juli 2019 verkündeten Pläne, die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2022 um etwa 18.000 auf weltweit 74.000 zu drücken. Ende März des laufenden Jahres beschäftigte der Konzern 84.389 Vollzeitkräfte.

Den Aktionären machte der Vorstand Hoffnung, nach zwei Nullrunden bald wieder eine Dividende zu zahlen. Die Bank habe "eine sehr gute Basis, um ab dem kommenden Jahr wie geplant wieder Kapital an unsere Aktionäre ausschütten zu können", sagte Sewing. Für eine künftige Gewinnausschüttung legte die Bank im ersten Quartal 300 Millionen Euro zur Seite.

bea/hb (dpa, reuters, afp)