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Ägypten bekommt eine Hightech-Bahn - gebaut vom deutschen Siemens-Konzern und betrieben von der Deutschen Bahn. Für den Staatskonzern ist es ein langfristiges und lukratives Geschäft.
Der Vertrag wurde symbolträchtig auf der Weltklimakonferenz COP27 unterzeichnet. "Das neue Bahnsystem treibt die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens voran und sorgt für mehr Klimaschutz, von dem wir auch alle profitieren", verkündete Niko Warbanoff, Chef der ECO-Gruppe der Deutschen Bahn. In dieser Gruppe werden verschiedene Auslandstöchter des Staatskonzerns gebündelt. Das Volumen des vorerst über 15 Jahre laufenden Kontrakts liege im einstelligen Milliardenbereich.
Die Deutsche Bahn, genauer die DB International Operations, soll in einem Joint-Venture mit dem ägyptischen Unternehmen Elsewedy Electric die Infrastruktur sowie den Hochgeschwindigkeits-, Regional-, und Güterverkehr betreiben und auch die Instandhaltung von Stationen und Depots übernehmen.
Das größte Bahnprojekt in der Geschichte Ägyptens wird mit 2000 Streckenkilometern zu den sechs größten Hochgeschwindigkeitsnetzen der Welt zählen. Ein Konsortium um Siemens Mobility errichtet die Infrastruktur und liefert die Fahrzeuge für den Personenverkehr sowie Güterlokomotiven.
Das Geld fließt in die deutsche Schiene
Die erste Linie des Verkehrsnetzes soll ab 2025 die Metropolregionen Alexandria, Kairo sowie die geplante neue Verwaltungshauptstadt östlich von Kairo verbinden. Mit zwei weiteren Strecken und 60 Stationen werden dann Kairo und Abu Simbel sowie Luxor mit dem Touristenort Hurghada am Roten Meer für den Schienenverkehr erschlossen. 90 Prozent der Ägypter sollen am Ende Zugang zu dem neuen Netz haben.
Auslandsengagements der Bahn stehen immer wieder in der Kritik. Gegner fordern, dass der Konzern sich auf den Ausbau des deutschen Netzes konzentrieren sollte. Die Bahn betonte deshalb, dass die Gewinne aus dem Ägyptenprojekt in Deutschland reinvestiert werden sollen.
rb/djo (dpa, Reuters)