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Der studentische KISD-Shop bietet Design aus erster Hand

31. Januar 2010

Seit vier Monaten gibt es in Kölns Innenstadt einen ganz besonderen Laden: den KISD-Shop. Das Kürzel steht für Kölner International School of Design, und eröffnet wurde das Geschäft von zwei Studentinnen.

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Schaufenster des KISD-Shops von außen (Foto: Suzanne Cords/DW)
Der KISD Shop in KölnBild: DW

Exklusive Möbel, extravagante Kleidung und Accessoires - es gibt viel zu entdecken. An einem Stehtisch stapelt ein Ehepaar mit viel Fingerspitzengefühl 20 Nägel auf einen Holzwürfel und hat sichtlich Spaß daran. "Dieses Nagelspiel ist ein kleiner Intelligenztest, es ist keine Anleitung dabei", erklärt Carla Otto, Integrated Design-Studentin im 3. Semester und seit kurzem, zusammen mit einer Kommilitonin, stolze KISD-Shopinhaberin. Hier verkaufen die beiden von Studierenden der KISD entworfene Objekte und auch Dienstleistungen - von der Erstellung einer Website bis hin zum Entwurf für die neue Inneneinrichtung.

KISD Shop Chefinnen Lea Lin Böhmer und Carla Otto (Foto: Suzanne Cords/DW)
KISD-Shop-Chefinnen Lea Lin Böhmer und Carla OttoBild: DW

"Wir verkaufen alles, außer uns selbst", lacht Carla Otto. Sie und ihre Geschäftspartnerin Lea Lin Böhmer sehen sich als Jobkreateure, denn die Hersteller profitieren am meisten vom Erlös. "Anstatt zu kellnern oder im Supermarkt Regale einzuräumen, können Designstudierende hier ihr Geld verdienen." Im KISD-Shop, soviel ist klar, kommt garantiert nichts von der Stange, und die Kunden wissen das zu schätzen.

Bestseller mit Liebe verpackt

Neugierig untersucht ein junger Mann die Design-Objekte und lässt sich von Carla Otto ein paar ausgefallene Stücke erklären. Einen alternativen Fahrradparker zum Beispiel: "Der heißt 'eat my bike' und sieht aus wie ein Pacman-Monster, Kostenpunkt 150 Euro. Und dann haben wir hier einen Bleistift 2.0 mit USB-Anschluss, der speichert in Form von Graphit." Die Entscheidung fällt angesichts des originellen Sortiments nicht leicht, aber am Ende wird der Kunde fündig und entscheidet sich für ein Paketband mit dem Aufdruck "Mit Liebe verpackt", den Bestseller des Hauses.

Derweil streicht eine ältere Dame schon seit einer halben Stunde durch den Laden und kann sich gar nicht satt sehen. Sie streichelt über das Teddy-Kissen für den Geschäftsreisenden, begutachtet das T-Shirt mit Zöpfen und entdeckt dann die Badekappentaschen. "Die sind ja auch scharf", lacht sie. "Da fühle ich mich direkt in die 60er-Jahre versetzt."

Plattform für Designinteressierte

Auch wenn Carla Otto und Lea Lin Böhmer ihre Kundschaft schon wie routinierte Geschäftsfrauen betreuen und sich darüber freuen, dass Geld in die Kasse fließt, Ziel des KISD-Shops ist ein anderes. Man sehe sich weniger als Shop, sondern als Plattform für Designinteressierte, erklärt Otto: "Wir klären auf über unser Studium, über unsere Fachhochschule, also wir sind ein richtiges Informationsbüro."

Gewürzregal über gemaltem Herd (Foto: Suzanne Cords/DW)
Designer-Gewürzregal überm gemalten HerdBild: DW

Das Konzept ist aufgegangen, die Resonanz auf den ungewöhnlichen Laden ist sehr groß, doch das Studium kommt trotzdem nicht zu kurz. Wenn eine Vorlesung ansteht, schließt der KISD-Shop eben schon mal früher seine Pforten. Ein Job fürs Leben soll die Arbeit im Laden allerdings nicht werden. Im September wollen Carla Otto und ihre Geschäftspartnerin Lea Lin Böhmer für ein Jahr ins Ausland gehen. Dann sollen andere Studenten den KISD-Shop weiterführen und für frischen Wind sorgen. "Es ist uns ganz wichtig, dass es hier studentisch bleibt, um die Zugehörigkeit zur Hochschule auch zu betonen."

Autorin: Suzanne Cords
Redaktion: Sabine Damaschke