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Der Wochenrückblick

Andrea Steinert 17. Juli 2009

Konstituierende Sitzung des EU-Parlamentes. Startschuss für Nabucco und Desertec. Georgien ein Jahr nach dem Krieg – und die Frage nach der Kriegsschuld. Außerdem: Die Oper "l’Hirondelle Inattendue".

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Jerzy Buzek, der neue Präsident des Europäischen Parlamentes, vor der Europa-Fahne (Foto: AP)
Jerzy Buzek nach seiner Wahl zum Präsidenten des EU-ParlamentesBild: AP

Das Europäische Parlament ist das einzige Organ der EU, das die Bürger direkt wählen können. Vor rund sechs Wochen haben die Europäer ihre Stimmen abgegeben. Am Dienstag (14.07.2009) hielt das Parlament jetzt seine konstituierende Sitzung ab und wählte den rechtsliberalen polnischen Politiker Jerzy Buzek zu seinem Präsidenten. Buzek wird alle Hände voll zu tun haben: Seine Aufgabe ist es, das Parlament zu leiten und nach außen zu vertreten, zum Beispiel auf EU-Gipfeln oder gegenüber Drittstaaten. Christoph Hasselbach berichtet für Treffpunkt Europa von der konstituierenden Sitzung.

Startschuss für die Nabucco-Pipeline

In Ankara fiel am Montag (13.07.2009) der Startschuss für das so genannte Nabucco-Projekt. Diese Pipeline soll Erdgas aus der Region um das Kaspische Meer nach Europa leiten. Die 3300 Kilometer lange Pipeline soll Europa unabhängiger von russischen Erdgaslieferungen machen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2011 geplant, das erste Gas könnte im Jahr 2014 durch die Röhre fließen. Ein Bericht von Gunnar Köhne.

"Desertec" – Sonnenenergie aus Afrika

Ziel des Projektes "Desertec" ist, bis zum Jahr 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs über Sonnenergie aus Afrika zu decken. Am Montag (13.7.2009) haben in München die zwölf an dem Projekt beteiligten Großunternehmen eine entsprechende Grundsatz-Vereinbarung unterschrieben. An "Desertec" sind Firmen wie der deutsche Siemenskonzern und die Münchener Rückversicherung beteiligt. Wie es mit "Desertec" weitergeht, darüber berichtet Gabriel Wirth in Treffpunkt Europa.

Georgien ein Jahr nach dem Krieg

Russische Soldaten verlassen einen Panzer (Foto: AP)
Russische Soldaten in der abtrünnigen Republik Abchasien im August 2008Bild: AP

Es ist noch kein Jahr her, dass Georgien und Russland miteinander Krieg führten. Die Kämpfe dauerten fünf Tage und endeten mit einem Waffenstillstand. Georgien wollte damals zwei abtrünnige Republiken, Südossetien und Abchasien, zurückerobern. Über 1700 Menschen sind in diesem Krieg im August 2008 gestorben. Für den Westen stand damals schnell fest, wer der Aggressor war: Russland. Die Nato legte ihre Beziehungen zu Russland erst einmal auf Eis. Und Kanzlerin Angela Merkel stärkte dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili demonstrativ den Rücken, indem sie ihm Mut für eine Nato-Mitgliedschaft machte. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse darüber, wer damals der Kriegstreiber war. Der Moskauer Korrespondent des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", Uwe Klußmann, hatte Einblick in vertrauliche Unterlagen. Die Hauptschuld für diesen Krieg liege bei der georgischen Führung, sagt er. Im Interview mit Treffpunkt Europa spricht er über die Ergebnisse seiner Recherche.

Darüber hinaus berichtet Gesine Dornblüth in der Sendung über die heutige Situation in Georgien.

"Die unerwartete Schwalbe" in Marseilles

Der polnisch-französische Komponist Simon Laks hat im Jahr 1965 eine Oper geschrieben. Sie heißt "l’Hirondelle Inattendue", auf Deutsch: "Die unerwartete Schwalbe". Am 11. Juli 2009 wurde sie beim Festival "Musiques interdit" ("Verbotene Musik") in der Originalversion uraufgeführt. Die Veranstalter in Marseille wollen bei diesem regelmäßigen Festival "vergessene" Stücke neu beleben. "Die unerwartete Schwalbe" war nie verboten – mit dem Leben in einer Diktatur hingegen hat der Komponist Simon Laks eigene schlimme Erfahrungen gemacht: Als Mann mit jüdischen Wurzeln deportierten die Nationalsozialisten ihn im Zweiten Weltkrieg nach Auschwitz. Nach seiner Rettung aus Auschwitz komponierte er die Oper "Die unerwartete Schwalbe". Elisabeth Richter stellt sie vor.

Für den 21. Juni 2010 ist eine weitere Aufführung im tschechischen Theresienstadt geplant. Informationen über Kartenbestellungen erhalten Sie bei dem Anbieter "Ceska Cultura/Triart Management".