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G8-Gipfel

Andrea Steinert 10. Juli 2009

Berlusconi lädt zum Gipfel - Großbritannien überdenkt seine Sicherheitspolitik - EU-Grundrechte-Agentur stellt Bericht über Kinderhandel vor - Russland verbietet Glücksspiele - Chorsänger-Treffen in Estland

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Gruppenbild der Teilnehmer des Gipfels (Foto: dpa)
Staats- und Regierungschefs beim G8-Gipfel in l'AquilaBild: AP

In Italien fand in dieser Woche der G8-Gipfel statt (8.-10. Juli 2009). Der italienische Premier Silvio Berlusconi hatte in das von einem Erdbeben zerstörte l’Aquila geladen. Inhaltlich ging es vor allem um die Krise der Weltwirtschaft und den Klimawandel. Bei den ausländischen Journalisten drehte sich inzwischen allerdings auch viel um den Gastgeber selbst. Denn immer fassungsloser schaut das europäische Ausland zu, wenn Silvio Berlusconi sein Land regiert als sei es sein Privatbesitz. Pünktlich zum G8-Gipfel hatte sich der Premier nun die ausländische Presse vorgeknöpft. Er warnte davor, kompromittierende Bilder von ihm zu veröffentlichen. Birgit Schönau, die Korrespondentin der Wochenzeitung "Die Zeit" in Rom, erläutert im Treffpunkt Europa, wie es in Italien um die Pressefreiheit am Rande des Gipfels bestellt ist.

Großbritanniens Sicherheitspolitik auf dem Prüfstand

Der US-amerikanische Präsident Barack Obama und sein Kollege Dmitrij Medwedjew vereinbarten in dieser Woche (6.7.2009) den weiteren Abbau von Atomwaffen. Für Beobachter kam dieser Schritt nicht überraschend. Die Zeiten, in denen sich zwei verfeindete, große Blöcke unversöhnlich gegenüber stehen und mit ihren Atomwaffen drohen, sind vorbei. Die Herausforderungen der heutigen Zeit heißen Afghanistan und El Kaida-Terror. Auf diesen Feldern helfen Atomwaffen allerdings nicht weiter. Diese Überlegungen gelten nicht nur für die USA und Russland, sondern für jede Atommacht: auch für Großbritannien. Bislang hatten die Briten eigentlich vor, ihre Atom-Arsenale noch aufzustocken, aber jetzt ist man ins Grübeln kommen. Ralf Borchard für Treffpunkt Europa aus Großbritannien.

Jerzy Buzek soll neuer EU-Parlamentspräsident werden

Portrait von Jerzy Buzek (Foto: AP)
Jerzy Buzek, der designierte Präsident des Europäischen ParlamentesBild: AP

Die beiden großen Parteien des Europäischen Parlamentes, die Konservativen und die Sozialdemokraten, haben sich auf einen neuen Präsidenten verständigt. Er heißt Jerzy Buzek, ist Pole, und war von 1997 bis 2001 Ministerpräsident in seinem Land. Er soll bei der konstituierenden Sitzung des Parlamentes am 13. Juli 2009 gewählt werden. Kommt alles wie geplant, wird Buzek dem deutschen CDU-Politiker Hans-Gert Pöttering nachfolgen. Gero Rueter mit einem kurzen Portrait über den neuen Mann.

EU-Bericht über Kinderhandel

Zahllose Kinder verschwinden jedes Jahr aus europäischen Flüchtlingslagern: Sie sind allein oder mit ihren Familien nach Europa eingereist, werden registriert - und dann verliert sich ihre Spur. Zu dieser Erkenntnis kommt die europäische Agentur für Grundrechte, die jetzt ihren ersten Bericht über den Kinderhandel veröffentlicht hat. Viele der Kinder seien wahrscheinlich Opfer von Verbrechen geworden, so die Experten. Vielfach werden die Kinder auch von Menschenhändlern nach Europa geschleust, um sie hier als Prostituierte oder in Haushalten arbeiten zu lassen. Andreas Reuter aus Brüssel mit den Einzelheiten:

Russische Regierung verbietet Glücksspiel

Außenfassade des Korston Casinos Russland (Foto: DW)
Das Korston Casino in RusslandBild: DW/Aden

Die russische Regierung hat hart durchgegriffen und seit dem 1. Juli das Glücksspiel im ganzen Land verboten. Ausgenommen sind nur ein paar strukturschwache Sonderzonen, die zum Teil mehrere tausend Kilometer entfernt von den großen Zentren liegen. Roulette, Blackjack und das Klingeln der Spielautomaten: All das war einmal. Wie sich die Russen ins Unvermeidliche fügen, dazu ein Bericht von Geert Koerkamp für Treffpunkt Europa.

Am vergangenen Wochenende (2.-5.7.2009) haben sich in Tallinn, der Hauptstadt Estlands, Sänger aus aller Welt getroffen. Das internationale Chor-Festival gilt als das größte überhaupt. Die Esten selbst holen zu diesem Anlass gerne ihre Nationaltrachten aus dem Schrank und tragen alte Lieder vor. In der Vergangenheit hatte das Festival durchaus auch politischen Charakter: Im Jahr 1990 nutzten 30.000 Chormitglieder das Festival, um vor einem riesigen Publikum Lieder zu singen, die gegen die Sowjetunion gerichtet waren. Wie es in diesem Jahr in Tallinn zuging, darüber berichtet Albrecht Breitschuh in Treffpunkt Europa.