Der Superheld von Bangkok
Wo andere schreiend weglaufen, greift er beherzt zu: Pinyo Pukpinyo. Als Feuerwehrmann rettet er die Bangkoker nicht nur vor Bränden, sondern auch vor Gefahren der kriechenden Art. Sein Spitzname: Der Schlangenjäger.
Den Albtraum anderer zum Beruf gemacht
Es raschelt, es zischt und auf einmal sitzt sie da, mitten im Wohnzimmer: Eine Kobra. Und jetzt? Was in Deutschland viele erst einmal in Panik versetzten würde, ist in Thailands Hauptstadt Bangkok Alltag. Und die Rettung nur einen Anruf entfernt: Pinyo Pukpinyo, Feuerwehrmann und Schlangenjäger.
Pukpinyo, der Schlangenjäger
"Ich würde euch nicht empfehlen, das hier zu machen. Das ist gefährlich", warnt Pukpinyo. Und man hört besser auf ihn, denn er spricht aus Erfahrung: Seit 16 Jahren ist er bei der Feuerwehr und hat schon tausende Häuser und Gärten von den Reptilien befreit.
Feuer- oder doch Schlangenwehr?
Equipment zum Fangen von Schlangen gehört in Bangkok genauso fest zur Ausrüstung der Feuerwehr wie der Schlauch zum Löschen. Schließlich werden die Einsatzkräfte am Tag zu bis zu 100 Schlangen-Einsätzen gerufen - aber nur zu ein bis zwei Feuern.
Nur ein kleiner Schubs
Für die Kleinen reicht die Plastikflasche, aber auch die meterlangen Pythons und Kobras schrecken Pukpinyo nicht ab. Beherzt greift er zu - mit bloßen Händen. "Ich muss dabei nur ganz ruhig bleiben", erzählt er. Denn auch, wenn nicht alle Schlangen giftig sind - "Die haben ganz schön scharfe Zähne!"
Geschafft!
Deckel drauf, Flasche zu. Und wieder ein Erfolg für den Schlangenjäger. "Ich helfe Leuten, die in Gefahr sind - und das macht mich glücklich." Vor allem in der Regenzeit kommen die Tiere aus ihren Verstecken - und zwar auch durch die Toilette. Kein Wunder, dass nicht alle so begeistert sind von ihnen.
Ein Allround-Talent
An Gesellschaft mangelt es den Einsatzkräften auf jeden Fall nicht: Die Wache erinnert eher an einen Zoo als an ein Büro. Stall sauber machen, füttern - neben Feuerwehrmann und Schlangenfänger hat sich Pukpinyo auch als Tierpfleger bewährt.
Schlangen als Therapie?
Mit Verlusten hat Pukpinyo in seinem Beruf als Feuerwehrmann immer wieder zu kämpfen. Aber während andere sich der Familie anvertrauen oder sich einen Psychologen suchen, geht Pukpinyo auf Schlangenjagt: "Bei dem Job fühle ich mich wie ein Superheld", erzählt er. Und für viele Bangkoker ist er das wohl auch.