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Der Sicherheitsrat zieht die Schrauben an

9. Juni 2010

Schärfere Sanktionen gegen den Iran +++ US-Soldat wegen "wikileaks"-Video verhaftet +++ Arbeitsmigranten im Irak

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UN-Sicherheitsrat, Foto: ap
Geht der internationalen Gemeinschaft die Geduld aus?Bild: AP

Im Atomstreit mit dem Iran beginnt ein neues Kapitel. Vermutlich noch an diesem Mittwoch (09.06.2010) soll in New York eine Resolution mit Strafmaßnahmen verabschiedet werden. Die geplanten Sanktionen richten sich dabei vor allem gegen die iranischen Revolutionsgarden, eine der Säulen des Systems, und gegen die Rüstungs- und Atomindustrie des islamischen Landes. Präsident Mahmud Ahmadinedschad warnte bereits davor, dass Teheran im Falle neuer Sanktionen nicht mehr zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, dass sich der Iran auf die "bisher bedeutendsten Sanktionen" gefasst machen könne. Der Westen wirft dem Iran vor, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran beteuert stets, mit seinem Atomprogramm nur friedliche Ziele zu verfolgen. Der Iran hat bisher alle Aufforderungen der Vereinten Nationen missachtet. Welche Wirkungen können neue Sanktionen haben?

Verrat oder Dienst an der Öffentlichkeit?

wikileaks-Video, Quelle: Internet
Das Video war im April auf wikileaks aufgetauchtBild: AP

Es waren nur ein paar Minuten, schwarz-weiß verwackelte Bildern, die es aber in sich hatten: Das Video, das Anfang April 2010 auf der Internet-Plattform "Wikileaks" auftauchte, sorgte weltweit für Empörung, denn es zeigte, aus einem Hubschrauber heraus aufgenommen, wie US-Soldaten im Irak auf Menschen feuerten und sich über die Opfer lustig machten. Die vermeintlichen Aufständischen waren Zivilsten, wie sich im Nachhinein herausstellte, die vermeintliche Waffe die Kamera eines Reuters-Fotografen. Jetzt wurde in den USA der 22-jährige Bradley Manning verhaftet, der das Video veröffentlicht haben soll. Der Soldat war zuletzt in Bagdad stationiert gewesen. Für das US-amerikanische Verteidigungsministerium bedeutet die Veröffentlichung Geheimnisverrat.

Von Katmandu in den Irak

Wer an Auswandern denkt, dem kommt bestimmt nicht als erstes der Irak als Ziel in den Sinn. Mit fast täglichen Anschlägen zählt der Irak nach wie vor zu den gefährlichsten Ländern der Welt. Außer Soldaten, Hilfsorganisationen und einigen Abenteurern verschlägt es kaum jemanden in dieses Land, schon gar nicht zur Jobsuche. Doch es gibt Menschen, die sich aus genau diesem Grund in den Irak verirren: Tausende Arbeitsmigranten vornehmlich aus Südasien sind in den letzten Jahren dorthin gekommen, wenngleich nicht ganz freiwillig.

Redaktion: Ina Rottscheidt/Anne Allmeling