Der neue Innenminister
2. März 2011Der am 10. März 1957 im oberfränkischen Naila geborene Hans-Peter Friedrich ist wie sein Vorgänger im Amt des Bundesinnenministers promovierter Jurist. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums ging Friedrich 1988 zum Wirtschaftsministerium und wurde zwei Jahre später an die Wirtschaftsabteilung der deutschen Botschaft in Washington versetzt.
CSU-Landesgruppe
Seine Ausbildung als Wirtschaftsexperte nutzte er Anfang der 90er-Jahre als Mitarbeiter in der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Wenig später wurde er Referent des damaligen Landesgruppenchefs Michael Glos. Etwas weiter in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet er 1998. Bei der Bundestagswahl kam er über die Landesliste in den Deutschen Bundestag, vier Jahre später errang er das Direktmandat in seinem Wahlkreis Hof/Wunsiedel.
Der als moderat und bedächtig geltende Jurist erwarb sich im Bundestag und bei der Regierung schnell einen guten Ruf. Im Gegensatz zu seinen traditionell oft lautstarken CSU-Parteifreunden geht er den Weg des auf Ausgleich bedachten Gesprächs. Kritiker werfen ihm deshalb mitunter mangelndes Profil vor.
Landesgruppenchef
Als der damalige CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer nach der Bundestagswahl 2009 zum Bundesverkehrsminister ernannt wurde, folgte ihm Hans-Peter Friedrich im höchsten Amt der CSU-Fraktion in Berlin. In seiner neuen Funktion zeigte er Durchsetzungsfähigkeit auch in den eigenen Reihen. Als Kritik am Beschluss zur Rente mit 67 vom CSU-Parteichef Horst Seehofer laut wurde, bekam er den erklärten Widerstand von Hans-Peter Friedrich zu spüren.
In seiner Rolle als CSU-Landesgruppenchef hat er ein gutes Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel. Da er zudem den Ruf eines moderaten CSU-Politikers hat, wird nicht mit wesentlichen Kursänderungen in der Innenpolitik gerechnet.
Autor: Matthias von Hellfeld
Redaktion: Kay-Alexander Scholz