Der Mond ist aufgegangen
26. Mai 2021Der Mond, der heute Abend am Himmel zu sehen ist, hat etwas ganz Besonders. Viele menschliche Träume und Sehnsüchte werden ihn begleiten. Von einem Superblutmond ist die Rede, immer dann, wenn der Vollmond auf seiner elliptischen Umlaufbahn der Erde sehr nahe kommt - nämlich näher als 367.600 Kilometer - und sich gleichzeitig eine Mondfinsternis ereignet.
Der Supermond wirkt rund sieben Prozent größer und 14 Prozent heller als ein durchschnittlicher Vollmond, erklärt der Postdoktorand Mirko Krumpe vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam in einem Presseinterview. Er sei nicht nur größer, sondern er wirke durch eine Täuschung der Wahrnehmung beim Auf- und Untergehen noch wuchtiger, weil er nicht in der Mitte des Himmels stehe.
Der Supermond wird zum Blutmond und leuchtet in roten und orangen Tönen, wenn der Erdtrabant in den Kernschatten der Erde eintritt. Dann verschwindet der Mond nicht im Schatten, sondern färbt sich kupferrot, da die Atmosphäre rotes Sonnenlicht einströmen lässt. Zu dem Himmelsspektakel gesellt sich außerdem der Mars hinzu. Der Rote Planet kommt der Erde zurzeit besonders nahe und erstrahlt daher extrem hell.
In Deutschland ist dieses Ereignis nicht zu sehen, weil der Mond zwischen 5.15 Uhr und 21.30 Uhr noch hinterm Horizont steht. In Südostasien, Australien, Teilen der USA sowie von Süd- und Mittelamerika wird es hingegen einen solchen Super-Blutmond geben.
Ob Blutmond oder einfache Sichel: DerMythos Mond hatte auf die Menschen schon immer eine große Anziehungskraft. Von der Frühzeit über Antike und Mittelalter bis heute gibt es immens viele Zeugnisse der Verehrung dieses geheimnisvollen Himmelskörpers.
Caspar David Friedrich fing Magie und Melancholie des Mondes mit dem 1820 angefertigtem Gemälde "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" ein. Und Goethes schrieb ein Gedicht "An den Mond", der seine "Seele endlich auch einmal ganz löst".
Die nächste totale Mondfinsternis, die von Deutschland aus zu sehen sein wird, steht erst am 16. Mai 2022 an. Allerdings geht der Mond während der Finsternis unter. Am 28. Oktober 2023 ist in Deutschland wieder eine partielle Mondfinsternis zu sehen. Bereits am 10. Juni 2021 ist in Deutschland dagegen ein Teil einer ringförmigen Sonnenfinsternis zu sehen.