Ihn muss man eigentlich nicht vorstellen, denn jeder kennt ihn. Er ist überall, wo etwas los ist. Doch gerade deshalb ist er nicht immer beliebt.
Den Hansdampf kennen wir aus der umgangssprachlichen Redewendung „Hansdampf in allen Gassen“. Ein Hansdampf ist jemand, der über alles Bescheid weiß, der ständig überall aktiv ist und den deswegen jeder kennt. Leute, denen man sinnbildlich „in jeder Gasse“ begegnet, hat es schon immer gegeben. Schon im frühen 16. Jahrhundert sprach man vom „Hans in allen Gassen“. Er kommt auch im 1667 erschienenen Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen vor. Seinen Nachnamen erhielt unser Hans jedoch erst im Jahr 1814 vom Schriftsteller Heinrich Zschokke in dessen Erzählung „Hans Dampf in allen Gassen“. „Dampf“ passt auch deswegen gut zu unserem Hans, weil der gasförmige Stoff auch nicht an Ort und Stelle bleibt, sich stattdessen immer weiter ausbreitet. Die Redewendung „Hansdampf in allen Gassen“ kann positiv, aber auch negativ gemeint sein. Schließlich kann es auch zu Oberflächlichkeit führen, wenn man ständig überall aktiv, allgegenwärtig, ist.