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Händler des Todes

6. März 2008

Einer der skrupellosesten Waffenhändler der Welt ist in Thailand gefasst worden. Viktor Bout gilt als "Händler des Todes", der Rebellen in aller Welt, die Taliban und El Kaida mit Waffen ausgerüstet haben soll.

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Viktor Bout, Quelle: AP
Der 41-jährige Russe Viktor Bout wurde jahrelang gesuchtBild: picture-alliance/dpa
JAHRESRÜCKBLICK 2003 JULI LIBERIA
Mit Bouts Waffen: Liberia, 2003Bild: AP

Die thailändischen Behörden verhafteten Bout am Donnerstag (6.3.2008) nach eigenen Angaben in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Hauptstadt Bangkok. "Wir haben ihn monatelang verfolgt", sagte der Polizeigeneral Pongpat Chayaphan.

Bout, Ex-Major der Sowjetarmee, sei aufgrund eines thailändischen Haftbefehls wegen Mordversuchs in Haft genommen worden. "Wir haben ihn monatelang verfolgt. Er ist heute nach Thailand zurückgekehrt", sagte der Polizeigeneral Pongpat Chayaphan. Bout war früher Offizier der sowjetischen Luftwaffe. Interpol suchte ihn.

Alte Sowjet-Waffen

Bout hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in großem Stil Flugzeuge und Waffenbestände aufgekauft und damit ein weltweites florierendes Geschäft aufgebaut. Er war zunächst in Afrika aktiv, wo er nach Erkenntnissen der Geheimdienste zahlreiche Transportfirmen gründete.

Aus Bouts Archiv? Taliban-Panzer (2001)
Aus Bouts Archiv? Taliban-Panzer (2001)Bild: AP

So soll er den liberianischen Rebellenchef Charles Taylor, die Rebellen im Kongo, aber auch die Taliban und das Terrornetzwerk El Kaida im Vorfeld des 11. September beliefert haben. Auch die FARC-Rebellen in Kolumbien sollen mit Waffen aus Bouts Lieferungen kämpfen. Der Waffendealer, der zahlreiche UN-Embargos gebrochen haben soll, werde voraussichtlich in die USA ausgeliefert, sagte der thailändische Polizeisprecher. Auch Russland erwäge, die Auslieferung des Waffenhändlers zu beantragen, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria-Nowosti einen Beamten.

"Nie etwas getan"

Bout hat sich immer als ganz normalen Geschäftsmann bezeichnet. In einem Interview mit dem US-Sender CNN wies er alle Anschuldigungen zurück. "Ich habe in meinem Leben nie etwas getan, was mir Angst machen sollte", sagte er vor einigen Jahren. (kas)