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Dax hat die 9000 Punkte geknackt

25. Oktober 2013

Seit Tagen hat der deutsche Aktienindex Dax die magische 9000er-Hürde im Visier - jetzt hat er sie zeitweise übersprungen. Die aktuelle Euphorie lässt leicht vergessen, warum der Dax momentan durch die Decke will.

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Sektflaschen vor dem Hintergrund der Frankfurter Börse (Bild: DW)
Bild: Pietro Fiore

Dax in Rekordlaune

Am Freitag gegen 13.19 Uhr wurde der Dax erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte mit mehr als 9000 Punkten notiert. Bis zum Handelsschluss bröckelte der Kurs zwar wieder ab, doch der Schlusskurs von 8985,74 ist immer noch ein ganz hervorragendes Ergebnis. Im bisherigen Jahresverlauf hat der der Dax inzwischen um mehr als 18 Prozent zugelegt, seit Anfang 2012 sogar um mehr als 50 Prozent.

Wohin mit dem ganzen Geld?

Fundamentaldaten wie Unternehmenszahlen und Konjunkturindikatoren spielen momentan für diesen Höhenflug aber nur eine vergleichsweise geringe Rolle.

Als entscheidender Antreiber gilt die anhaltende Geldflut, die aus den USA über die globalen Finanzmärkte schwappt. Nach ungünstigen Arbeitsmarktdaten aus den USA in dieser Woche ist an den Börsen die Überzeugung gewachsen, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Kurs des billigen Geldes frühestens 2014 bremsen wird. Diese Überzeugung gab nach Einschätzung von Analysten den Aktienmärkten den entscheidenden Schub.

Anleger haben Blut geleckt

In diesem Umfeld niedriger Zinsen verweisen Experten zudem auf den Anlagenotstand bei den Investoren. Neben der Freigiebigkeit der Notenbanken ist es der Mangel an Alternativen, der die Investoren zu Aktien greifen lässt.

"Die Investoren wollen die 10.000 sehen", sagt Tobias Basse, Analyst von der NordLB. Schon in den nächsten drei bis sechs Monaten könnte sich der Leitindex 25 Jahre nach seinem Start der magischen Zahl nähern, prognostiziert der Stratege. Es gibt jedoch auch Stimmen, die vor einer Überhitzung des Aktienmarktes warnen.

Dax in Rekordlaune

In der Tat gibt es einige Parallelen zum jüngsten Dax-Absturz im Jahr 2008, ausgelöst durch die sogenannte Immobilienkrise, die letztlich auch durch eine Geldschwemme auf dem Markt entstanden war. Am 5. Januar 2008 verloren die damals im Dax gelisteten Aktien des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate 35 Prozent und leiteten damit die Talfahrt des Deutschen Leitindexes ein. Mit knapp 3600 Punkten erreichte er am 9. März 2009 den niedrigsten Stand seit 2003. Erst als die Fed die Notenpresse anwarf, ging es wieder bergauf - bis heute.

jw/kle (dpa, rtrd)