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Axel von Blomberg nimmt Touristen mit auf eine Zeitreise. Er fährt mit ihnen mit dem Fahrrad den Berliner Mauerweg entlang. Für ihn ist es wichtig, dass die Besucher erkennen, wie das Leben in der geteilten Stadt war.
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Axel von Blomberg nimmt Touristen mit auf eine Zeitreise. Er fährt mit ihnen mit dem Fahrrad den Berliner Mauerweg entlang. Für ihn ist es wichtig, dass die Besucher erkennen, wie das Leben in der geteilten Stadt war.
ZUSAMMENFASSUNG
160 Kilometer ist der Mauerweg Mauerweg (m., nur Singular) der Weg, der dort entlang führt, wo früher zwischen 1961 und 1989 die Berliner Mauer gestanden hat lang. Er führt einmal rund um das ehemalige Westberlin, vorbei an Gedenkorten Gedenkort, -e (m.) ein Ort, an dem an ein Ereignis erinnert werden soll (auch: die Gedenkstätte) , Mauerresten und Museen. Axel von Blomberg zeigt Touristen mit dem Fahrrad einige Stationen. Er will den Besuchern ein Gefühl dafür geben, wie grausam das Leben an der Grenze war. Zugleich möchte er zeigen, wie schön es auch für ihn als Westberliner ist, nicht mehr wie auf einer Insel zu leben.
MANUSKRIPT
SPRECHER:
Spurensuche Spurensuche, -n (f.) hier: die Suche nach etwas, das an vergangene Zeiten erinnert auf dem Mauerweg: Nur der Wachturm Wachturm, -türme (m.) ein Turm, von dem aus etwas (z. B. eine Grenze) beobachtet und kontrolliert wird (auch: der Grenzturm) erinnert noch an die Grenze, die einst genau hier verlief verlaufen hier: entlangführen; in eine bestimmte Richtung führen . Axel von Blomberg bietet Fahrradtouren auf dem Mauerweg an. Gerne führt er seine Gruppen zu diesem Mahnmal Mahnmal, -e (n.) etwas (z. B. ein Kunstwerk), das an ein schlimmes Ereignis erinnern soll, damit es sich nicht wiederholt im Berliner Stadtteil Alt-Treptow.
AXEL VON BLOMBERG:
Ich find’ das irre irre hier: unglaublich , dass man hier also so ’n Park hat, und mitten in dem Park ist dieser fiese fies hier: schrecklich Grenzturm. Man sieht oben noch die Schießscharten Schießscharte, -n (f.) eine Öffnung in einem Gebäude (z. B. einem → Wachturm), aus dem auf jemanden geschossen wird , aus denen wirklich die Menschen erschossen jemanden erschießen jemanden durch einen Schuss aus einer Pistole oder einem Gewehr töten wurden. Das finde ich einen wahnsinnigen Kontrast, also dieses Böse aus der Vergangenheit und dieses Schöne von heute.
SPRECHER:
So sah der Grenzstreifen Grenzstreifen, - (m.) das Gebiet vor und hinter einer Grenze aus, der einst Berlin teilte. Für Axel von Blomberg ist es eine Herausforderung, Touristen aus aller Welt zu vermitteln jemandem etwas vermitteln jemandem etwas mitteilen, damit er etwas lernt , wie grausam der Alltag an der Grenze war. Die meisten Mauerteile wurden abgerissen etwas ab|reißen ein Gebäude o. Ä. absichtlich zerstören, weil es nicht mehr gebraucht wird . Das moderne Berlin lässt kaum noch Räume für Erinnerungen. Ein Ort dafür: die East Side Gallery im Stadtteil Friedrichshain. Nachdem die Mauer die Mauer fällt hier: die Öffnung der Grenze DDR und BRD wird 1989 geöffnet 1989 fiel die Mauer fällt hier: die Öffnung der Grenze DDR und BRD wird 1989 geöffnet , bemalten Künstler die vorher streng streng hier: sehr genau bewachte etwas bewachen auf etwas aufpassen; etwas kontrollieren Ostseite. Heute besichtigen jährlich Hunderttausende die rund 1,3 Kilometer lange Open-Air Open-Air- (aus dem Englischen) unter freiem Himmel -Galerie.
TOURISTIN 1:
Wir kannten das hier schon von Bildern, aber es ist doch anders, als wir dachten.
TOURISTIN 2:
Man bekommt einen kleinen Eindruck, aber ich glaube, man kann sich nur schwer vorstellen, wie es damals wirklich war.
SPRECHER:
Rückblick Rückblick, -e (m.) hier: der Blick in die Vergangenheit : 1961 begann die DDR-Regierung über Nacht mit dem Bau der Mauer. Die scharf scharf hier: sehr genau bewachte Staatsgrenze sollte die sozialistische DDR gegen den kapitalistischen Westen abschirmen etwas/jemanden gegen etwas/jemanden ab|schirmen verhindern, dass etwas/jemand mit etwas/jemandem in Kontakt kommt . Wer sie überwinden (etwas) überwinden hier: es über ein Hindernis schaffen wollte, riskierte sein Leben.
AXEL VON BLOMBERG:
Man sieht, dass die Mauer eigentlich gar nicht sehr dick ist, und man fragt sich ja: Wie ist das mit der Mauer, war sie eigentlich sehr stabil stabil so, dass etwas nicht leicht kaputt geht; sehr stark ? Und wenn man auf den Fuß Fuß, Füße (m.) hier: der untere Teil von etwas; der Sockel guckt, merkt man, dass es ein sehr langer Fuß ist. Und wir haben ganz viele Armierungseisen Armierungseisen, - (n.) Stahlröhren, die sich im Beton befinden, um diesen → stabiler zu machen in diesem Fuß. Das heißt, wenn ich jetzt mit einem LKW versuche, von hier diese Wand umzudrücken etwas um|drücken etwas durch Druck zu Fall bringen; etwas umstoßen , dann habe ich unweigerlich unweigerlich ganz sicher Probleme und schlag mir das Getriebe Getriebe, - (n.) hier: ein Teil eines Motors auf oder so was. Denn ich muss verschiedene Segmente Segment, -e (n.) das Teilstück von etwas treffen, und die wiegen über zwei Tonnen Tonne, -n (f.) hier: eine Maßeinheit; 1000 Kilogramm .
SPRECHER:
Weiter geht die Fahrt auf dem einstigen einstig früher Grenzstreifen zum ehemaligen Grenzübergang Grenzübergang, -gänge (m.) der Bereich einer Grenze, wo man ein Land verlassen und in ein Nachbarland kommen kann Checkpoint Charlie. Hier spielten sich sich ab|spielen stattfinden; passieren im Kalten Krieg immer wieder dramatische Szenen zwischen den Besatzungsmächten Besatzungsmacht, -mächte (f.) hier: die USA, Großbritannien, Frankreich und Russland, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs Deutschland verwaltet haben ab sich ab|spielen stattfinden; passieren . Das Privatmuseum „Haus am Checkpoint Charlie“ dokumentiert Fluchtgeschichten Fluchtgeschichte, -n (f.) die Erzählung darüber, wie jemand geflohen ist und informiert über die Hintergründe der deutschen Teilung.
Beim nahegelegenen nahegelegen so, dass sich etwas in der Nähe befindet Potsdamer Platz führt die Route mitten durch das neue Berlin. Vom von etwas zeugen an etwas erinnern; etwas erkennen lassen Verlauf der Mauer zeugen von etwas zeugen an etwas erinnern; etwas erkennen lassen hier nur noch Pflastersteine Pflasterstein, -e (m.) ein Stein, der z. B. zum Bau eines Gehwegs gebraucht wird im Asphalt Asphalt (m., nur Singular) der Belag einer Straße . Die nächste Station: das Brandenburger Tor, Symbol der Trennung – und der Einheit. Die Tour von Axel von Blomberg endet mit dem Besuch der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Hier wurden die Stadtteile Mitte und Wedding voneinander getrennt.
TOURISTIN 3:
Die Tatsache, dass man da nicht rüber rüber hinüber (vom Osten in den Westen) kann, das hat mich als Kind eigentlich schon noch sehr beeindruckt jemanden beeindrucken eine große Wirkung auf jemanden haben . Und jetzt sind wir wieder hier in Berlin, und ich wollte es eben meinem Sohn auch zeigen.
JUNGE:
Ich finde, das ist sehr irgendwie interessant, wie man damals die Menschen auch eingesperrt jemanden einsperren hier: dafür sorgen, dass jemand ein Gebiet nicht verlassen durfte hat, und irgendwie auch beunruhigend beunruhigend hier: so, dass etwas ein schlechtes Gefühl macht , dass man damals nicht frei leben konnte.
SPRECHER:
In der Nacht, als die Mauer fiel, schnappte sich sich etwas schnappen hier umgangssprachlich für: sich etwas nehmen Axel von Blomberg sein Rad und fuhr damit zum ersten Mal durch Ostberlin.
AXEL VON BLOMBERG:
Wenn ich auf dem Mauerweg heute fahre, kommt mir das natürlich immer wieder in den Kopp Kopp, Köppe (m.) umgangssprachlich für: der Kopf , dass man damals nur 30 mal 40 Kilometer in Westberlin hatte. Ich bin ja alter Insulaner Insulaner, -/Insulanerin, -nen jemand, der auf einer Insel lebt; hier: der Bewohner West-Berlins . Das heißt, du bist mit der Nase an die Mauer gestoßen. Es war ja für den Westler Westler,-/Westlerin, -nen jemand, der zur Zeiten der DDR im Westen Berlins gelebt hat die Mauer sehr deutlich spürbar spürbar deutlich erkennbar . Und diese Freiheit heute, diese Weite, einfach grenzenlos fahren zu können, das ist immer ein Empfinden aufm Mauerweg für mich.
SPRECHER:
160 Kilometer lang ist der Mauerweg insgesamt. Überall finden sich Spuren der Vergangenheit – auch wenn viele der letzten Mauerstücke Mauerstück, -e (n.) kleine Reste der Mauer von der Natur zurückerobert etwas zurück|erobern sich etwas zurückholen, was man früher besessen hat werden.
Mauerweg (m., nur Singular) — der Weg, der dort entlang führt, wo früher zwischen 1961 und 1989 die Berliner Mauer gestanden hat
Gedenkort, -e (m.) — ein Ort, an dem an ein Ereignis erinnert werden soll (auch: die Gedenkstätte)
Spurensuche, -n (f.) — hier: die Suche nach etwas, das an vergangene Zeiten erinnert
Wachturm, -türme (m.) — ein Turm, von dem aus etwas (z. B. eine Grenze) beobachtet und kontrolliert wird (auch: der Grenzturm)
verlaufen — hier: entlangführen; in eine bestimmte Richtung führen
Mahnmal, -e (n.) — etwas (z. B. ein Kunstwerk), das an ein schlimmes Ereignis erinnern soll, damit es sich nicht wiederholt
irre — hier: unglaublich
fies — hier: schrecklich
Schießscharte, -n (f.) — eine Öffnung in einem Gebäude (z. B. einem → Wachturm), aus dem auf jemanden geschossen wird
jemanden erschießen — jemanden durch einen Schuss aus einer Pistole oder einem Gewehr töten
Grenzstreifen, - (m.) — das Gebiet vor und hinter einer Grenze
jemandem etwas vermitteln — jemandem etwas mitteilen, damit er etwas lernt
etwas ab|reißen — ein Gebäude o. Ä. absichtlich zerstören, weil es nicht mehr gebraucht wird
die Mauer fällt — hier: die Öffnung der Grenze DDR und BRD wird 1989 geöffnet
streng — hier: sehr genau
etwas bewachen — auf etwas aufpassen; etwas kontrollieren
Open-Air- (aus dem Englischen) — unter freiem Himmel
Rückblick, -e (m.) — hier: der Blick in die Vergangenheit
scharf — hier: sehr genau
etwas/jemanden gegen etwas/jemanden ab|schirmen — verhindern, dass etwas/jemand mit etwas/jemandem in Kontakt kommt
(etwas) überwinden — hier: es über ein Hindernis schaffen
stabil — so, dass etwas nicht leicht kaputt geht; sehr stark
Fuß, Füße (m.) — hier: der untere Teil von etwas; der Sockel
Armierungseisen, - (n.) — Stahlröhren, die sich im Beton befinden, um diesen → stabiler zu machen
etwas um|drücken — etwas durch Druck zu Fall bringen; etwas umstoßen
unweigerlich — ganz sicher
Getriebe, - (n.) — hier: ein Teil eines Motors
Segment, -e (n.) — das Teilstück von etwas
Tonne, -n (f.) — hier: eine Maßeinheit; 1000 Kilogramm
einstig — früher
Grenzübergang, -gänge (m.) — der Bereich einer Grenze, wo man ein Land verlassen und in ein Nachbarland kommen kann
sich ab|spielen — stattfinden; passieren
Besatzungsmacht, -mächte (f.) — hier: die USA, Großbritannien, Frankreich und Russland, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs Deutschland verwaltet haben
Fluchtgeschichte, -n (f.) — die Erzählung darüber, wie jemand geflohen ist
nahegelegen — so, dass sich etwas in der Nähe befindet
von etwas zeugen — an etwas erinnern; etwas erkennen lassen
Pflasterstein, -e (m.) — ein Stein, der z. B. zum Bau eines Gehwegs gebraucht wird
Asphalt (m., nur Singular) — der Belag einer Straße
rüber — hinüber (vom Osten in den Westen)
jemanden beeindrucken — eine große Wirkung auf jemanden haben
jemanden einsperren — hier: dafür sorgen, dass jemand ein Gebiet nicht verlassen durfte
beunruhigend — hier: so, dass etwas ein schlechtes Gefühl macht
sich etwas schnappen — hier umgangssprachlich für: sich etwas nehmen
Kopp, Köppe (m.) — umgangssprachlich für: der Kopf
Insulaner, -/Insulanerin, -nen — jemand, der auf einer Insel lebt; hier: der Bewohner West-Berlins
Westler,-/Westlerin, -nen — jemand, der zur Zeiten der DDR im Westen Berlins gelebt hat
spürbar — deutlich erkennbar
Mauerstück, -e (n.) — kleine Reste der Mauer
etwas zurück|erobern — sich etwas zurückholen, was man früher besessen hat
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