Rettung wie durch ein Wunder
5. April 2010Das staatliche Fernsehen zeigte am Montagmorgen (05.04.2010), wie die Arbeiter aus dem überschwemmten Kohlebergwerk bei Xiangning ans Tageslicht geholt wurden. Mitglieder der Bergungstrupps begrüßten sie mit lautem Beifall. Die geborgenen Männer wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Sie litten an Unterkühlung, seien dehydriert oder stünden unter Schock, berichtete ein Arzt. "Es ist fantastisch wieder an der Oberfläche zu sein", sagte ein 27-jähriger Mann laut Nachrichtenagentur Xinhua. Nach noch rund 39 Verschütteten wird weiter gesucht.
Schwierige Rettungsarbeit
"Es ist endlich ein Wunder geschehen", sagte ein Sprecher des Einsatzzentrums in Xiangning in der nordchinesischen Provinz Shanxi. 3000 Helfer hatten sich in den vergangenen Tagen unermüdlich um die Rettung der Kumpel bemüht. In die noch im Bau befindliche Wangjialing-Grube war am Sonntag vergangener Woche Wasser eingebrochen, 153 Arbeiter wurden dabei unter Tage eingeschlossen.
Die Verschütteten hatten sich zum Teil mit ihren Gürteln an den Stollenwänden fest gekettet, um nicht vor Erschöpfung umzufallen und in dem aufgestauten Wasser zu ertrinken. Am Samstag dann waren Rettungsteams mit Tauchern in die Grube vorgedrungen, nachdem einen Tag vorher erstmals Klopfzeichen von Bergleuten gehört worden waren.
Gefährlichste Bergwerke der Welt
"Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Ich muss im Bergbau arbeiten, um Geld für sie zu verdienen", sagte ein 45-jähriger Mann nach seiner Rettung aus der Grube. Die Aussage macht deutlich, dass Bergleute in China sich der großen Gefahr bewusst sind, die von ihren Arbeitsstellen ausgeht. Chinesische Bergwerke gehören trotz massiver Bemühungen um bessere Sicherheitsstandards in den vergangenen Jahren zu den gefährlichsten der Welt. Im vergangenen Jahr kamen nach einer amtlichen Statistik 2631 Bergarbeiter unter Tage ums Leben. 2002 waren es knapp 7000 gewesen.
Autorin: Sabine Faber (dpa, apn)
Redaktion Gerhard M Friese