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Das linke Europa

(jcw)27. August 2005

Die neue Linkspartei sorgt in Deutschland für große Aufregung. Viel Wirbel um nichts? In anderen europäischen Ländern gehören linke und auch äußerst linke Parteien seit Jahren zum Parteienspektrum - ein Überblick.

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Woher weht der politische Wind in Europa?

Frankreich

Frankreich Flagge

In Frankreich ist die Kommunistische Partei (KP) trotz eines historischen Niedergangs in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg nach wie vor Teil der politischen Landschaft mit Abgeordneten auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Dank ihres Engagements in der Résistance gegen die deutsche Nazi-Besatzung war die KP nach dem Krieg zeitweise stärkste politische Kraft mit 28 Prozent bei Parlamentswahlen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 gelangte sie an einen Tiefpunkt mit weniger als drei Prozent für ihren Kandidaten Robert Hue.

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Italien

Italien Flagge

Die Partei der Kommunistischen Wiedergründung in Italien(Rifondazione Comunista) ging aus einer Spaltung der italienischen KP 1991 hervor. Letztere gehörte mit den Kommunisten in Frankreich zu den traditions- und einflussreichsten KPs in Westeuropa. Im Zuge der Erneuerung gründete ein Teil der KP die Partei der Demokratischen Linken, während die Hardliner sich auf eine kommunistische Neugründung einigten. Die Rifondazione ist in italienischen Parlamenten genauso wie im Europaparlament vertreten.

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Österreich

oesterreich Flagge

Eine ebenfalls traditionsreiche KP gibt es in Österreich. Die Partei ist allerdings in der Bundespolitik fast bedeutungslos.

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Spanien

Spanien Flagge

Ein Linksbündnis aus KP und anderen Gruppierungen wurde in Spanien nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gegründet und erwies sich bei Wahlen zunächst mit bis zu zehn Prozent als erfolgreich. Durch innerparteiliche Konflikte sank jedoch der Einfluss in den 1990er Jahren.

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Griechenland

Griechenland Flagge

In Griechenland war das Bündnis "Synaspismos" ursprünglich eine Koalition der KP mit diversen Linksgruppen, die nach dem Obristenregime als Sammlungsbewegung gegründet worden war. Im Verlaufe einer heftigen Reformdebatte spaltete die KP sich in den 1990er Jahren wieder von dem Bündnis ab. Die verbliebene Partei, SYN genannt, versteht sich als linkssozialistische, gewerkschaftsnahe Partei. Bei den jüngsten Parlamentswahlen bekam die SYN rund drei Prozent der Stimmen.

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Luxemburg

Luxemburg Flagge

In Luxemburg entstand durch den Zusammenschluss der KP mit mehreren Linksgruppen die Sammelpartei 'Dei Link' (Die Linke). Der Zusammenschluss ermöglichte dem linken Spektrum eine Vertretung im Parlament des Landes, seither hat jedoch die KP die Gruppe wieder verlassen.

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Tschechien

Tschechien Fahne

Eine Spaltung von KP und anderen Linksgruppen gab es in Tschechien. Die KP blieb dort bestehen, während reformfreundlichere Linksgruppen die Partei des Demokratischen Sozialismus (SDS) gründeten. Während die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens bei den Wahlen 2002 drittstärkste politische Kraft wurde, blieb die SDS bislang bedeutungslos.

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Slowakei

Slowakei Flagge

In der Slowakei wurde 1992 eine Kommunistische Partei neu gegründet, nachdem die Nachfolgepartei der KP aus Sowjetzeiten sich in Partei der Demokratischen Linken umbenannt und der Sozialistischen Internationale angeschlossen hatte. Bei den Parlamentswahlen 2002 gelang der Partei der Einzug in die Volksvertretung mit elf Abgeordneten.

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Ungarn

Ungarn Flagge

In Ungarn ging die Ungarische Arbeiterpartei aus der Auflösung einer Linkspartei hervor; sie erzielte bei den Wahlen 2001 mit 2,2 Prozent nicht genügend Stimmen für einen Einzug ins Parlament.

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Estland

Estland Flagge

In Estland trat die Estnische Sozialdemokratische Arbeiterpartei die Nachfolge der KP aus Sowjetzeiten an, seit Dezember 2004 heißt sie Estnische Linkspartei. Sie kam bei den jüngsten Wahlen auf weniger als ein Prozent der Stimmen.

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Polen

Polen Flagge

In Polen löste sich die in Sowjetzeiten regierende PZPR 1990 selbst auf und formte sich in ein sozialdemokratisches Bündnis um. Im Spektrum links von der Sozialdemokratie gibt es seither keine bedeutenden Gruppierungen.