Das Freizeitverhalten der Deutschen
Die Deutschen gelten als strebsam und tüchtig. Im Vergleich mit anderen Ländern haben sie aber viel Freizeit. Laut dem “Freizeit-Monitor“ der Stiftung für Zukunftsfragen nutzen sie die vor allem zum Fernsehen. Und sonst?
Erholsame Stunden
Die Deutschen gelten als strebsam und tüchtig. Im Vergleich mit anderen Ländern haben sie aber viel Freizeit, fast vier Stunden am Tag. Laut dem “Freizeit-Monitor“ der Stiftung für Zukunftsfragen, der jetzt veröffentlicht wurde, nutzen sie die vor allem zum Fernsehen. Und sonst? Unsere Bildgalerie zeigt, wie die Deutschen das ganze Jahr über ihre freien Stunden verbringen.
Bunte Fluggeräte
Wenn sich im September die Blätter bunt färben, entdeckt man auch am Himmel so manchen Farbklecks. Denn der Herbst ist vor allem bei Drachensteigern beliebt. Dann lassen die Winde ihre bunten Drachen besonders hoch hinauf fliegen. Eine tolle Kulisse mit ausreichend “Gebläse“ sind die deutschen Küsten, etwa in Hooksiel an der Nordsee, wie unser Bild zeigt.
Lesestoff
Im Land der Dichter und Denker sind Bücher sehr beliebt. Im Oktober können sich Leseratten von der Frankfurter Buchmesse inspirieren lassen und es sich gleich mit dem neuen Schmöker gemütlich machen. Die Deutschen mögen es klassisch. Vielleicht nicht unbedingt mit einem Glas Wein vor dem Kamin, aber ein richtiges Buch sollte es sein. E-Books machen erst 10 Prozent des Umsatzes der Verlage aus.
Fernseher an
Wenn die Tage im November kürzer werden, macht man es sich am besten vor dem Fernseher gemütlich. Ohnehin die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Deutschen: Laut der Stiftung für Zukunftsfragen sehen 96 Prozent regelmäßig fern. Danach folgen Telefonieren und Radio hören. Da die Befragten sich auch nach mehr Zeit mit der Familie oder Freunden sehnen, lädt man die am besten mit auf das Sofa ein.
Do it yourself
Die Deutschen verbringen ihre Freizeit aber nicht nur passiv vor dem Fernseher. Sie werden selbst kreativ. Ob Stricken, Häkeln oder Nähen: Handarbeit ist wieder im Kommen. Spießig war gestern! Gerade in der Adventszeit im Dezember ist das ein willkommener Ausgleich vom stressigen Alltag. Und nebenbei haben selbstgestrickte Socken unter dem Weihnachtsbaum eine persönliche Note.
Auf dem Eis kurven
Januar ist meist der kälteste Monat im Land. Da frieren die Seen zu, und die Schlittschuhe werden ausgepackt. Aber nicht nur in der Natur lassen sich Pirouetten drehen. In vielen Städten wird inzwischen mitten im Zentrum eine Eisbahn aufgebaut. Auch außergewöhnliche Orte sind gefragt: In Essen gibt es eine Eisfläche in der ehemaligen Zeche Zollverein, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Skigaudi
Aber die Deutschen schnallen sich im Winter nicht nur Kufen an die Füße. Jeder Vierte fährt Ski oder Snowboard. Besonders im Februar stehen die Chancen für die weiße Pracht in den Bergen gut. Skigebiete gibt es in Deutschland sowohl in den Alpen als auch in den Mittelgebirgen. Sind die Berge zu weit weg, gibt es im Norden Deutschlands alternativ auch Skihallen.
Ab ins Beet
Im März erwacht Deutschland aus dem Winterschlaf. Zeit für alle Gärtner, in die Saison zu starten! Das eigene Obst und Gemüse anzubauen wird in Deutschland immer beliebter. Auch Großstädter testen beim "Urban Gardening" mittlerweile ihren grünen Daumen in Gemeinschaftsgärten. Im Osten Deutschlands widmen sich sogar fast 50 Prozent regelmäßig der Gartenarbeit, wie der “Freizeit-Monitor“ zeigt.
König Fußball
Die ansteigenden Temperaturen im April erlauben es wieder, mehr Zeit im Freien zu verbringen. Ab auf den grünen Rasen für eine Fußballpartie! Schließlich ist "König Fußball" nicht nur bei Fernsehzuschauern beliebt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist mit 6,8 Millionen Mitgliedern sogar der größte Einzelsportverband der Welt. Die beliebteste Sportart für die freie Zeit ist Fußball trotzdem nicht…
Vergnügen auf zwei Rädern
Am liebsten fahren die Deutschen Fahrrad. Der Wonnemonat Mai lädt besonders dazu ein, sich auf den Drahtesel zu schwingen und zu einer Tour aufzubrechen. Dabei muss es nicht immer gemütlich zugehen. Bikeparks mit sogenannten Downhill-Strecken sind immer mehr im Kommen. Hier geht es auf dem Mountainbike über Steine und Wurzeln auf einer rasanten Fahrt bergab.
Wasserratten
Laut "Freizeit-Monitor" wünschen sich die Deutschen mehr Zeit zum Faulenzen. Gut, dass im Juni die Freibadsaison beginnt. Dann können sie sich nach Feierabend im Freibad, am Badesee oder am Meer erholen. Bei heißen Temperaturen sorgt das kühle Nass für eine gute Abkühlung, wie der Wannsee bei Berlin auf unserem Bild. Schwimmen zählt ohnehin zu den Lieblingssportarten der Deutschen.
Der Berg ruft
Im Juli lohnt sich ein Ausflug in die Berge, um der Hitze im Tal zu entkommen und das Panorama der Bergwelt zu genießen. Wandern ist unter den Deutschen beliebt: Der deutsche Alpenverein zählt fast eine Million Mitglieder - Tendenz steigend. Er ist damit der größte Bersportverein der Welt und blickt auf eine lange Tradition zurück: Gegründet wurde er schon 1869.
Wellenreiter
Dass man nicht am Meer wohnen muss, um in seiner Freizeit zu surfen, beweisen die Münchner. Am Eisbach in der Nähe vom Englischen Garten trifft man auf die Wellenreiter. An dieser Stelle baut sich an einer Steinstufe eine Welle zu etwa einem halben Meter auf. Ein tolles Spektakel im August! Die Surfer aus München sind mittlerweile ein Phänomen. 2009 erschien sogar ein Dokumentarfilm über sie.