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Das Aufstiegsrennen im Unterhaus bleibt eng

13. März 2012

Eintracht Frankfurt hat mit einem Kantersieg in Rostock eindrucksvoll seine Aufstiegsambitionen unterstrichen. Doch auch Fürth und Düsseldorf leisteten sich keine Schwäche. Und auch St. Pauli bleibt dran.

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Der Karlsruher Steffen Haas (l.) im Duell mit Patrick Funk, St. Pauli. (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/GES-Sportfoto

Der FC St. Pauli bleibt Anwärter auf den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Der Zweitligist setzte sich im Montagsspiel gegen den abstiegsbedrohten Karlsruher SC mit 1:0 (1:0) durch und schob sich damit auf Rang vier vor. Die Hamburger sind nach dem 25. Spieltag nur einen Punkt vom Relegationsplatz und zwei Zähler von einem direkten Aufstiegsrang entfernt. Vor 23.000 Zuschauern im Millerntor-Stadion erzielte Moritz Volz (40. Minute) den einzigen Treffer in der zerfahrenen Partie mit zahlreichen Fehlpässen. Karlsruhe bleibt nach der dritten Niederlage in Folge als Vorletzter in akuter Abstiegsgefahr.

Ein Schützenfest und ein ausverkauftes "Geisterspiel" hatten am Sonntag (11.03.2012) für Gesprächsstoff gesorgt. Eintracht Frankfurt wies Schlusslicht Hansa Rostock in deren Arena mit 5:1 (2:0) klar in die Schranken und bleibt somit heißer Kandidat auf den Aufstieg. Frankfurt rangiert weiter mit einem Punkt Rückstand auf die Spielvereinigung Greuther Fürth auf Platz zwei. Während die Eintracht auch auswärts weiter souverän aufspielt, wird es für Hansa Rostock ganz eng: Mit nur 16 Punkten und fünf Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz sind die Aussichten im Kampf um den Klassenerhalt düster.

Geisterspiel in Dresden

In Dresden bei der Partie Dynamo Dresden gegen den FC Ingolstadt war die Atmosphäre gespentisch – und das lag nicht am trostlosen 0:0-Endstand. Denn die Sachsen mussten vor leeren Rängen spielen. Der Grund: Nach Dresdener Fan-Krawallen im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund hatte das DFB-Sportgericht den Verein mit einem so genannten "Geisterspiel" sowie einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro bestraft. Dennoch meldete Dresden ein ausverkauftes Stadion, da die Fans aus Solidarität mit dem klammen Klub 34.683 Tickets kauften, obwohl sie das Spiel nicht sehen durften. Nach Angaben des Vereins brachte die Aktion etwa 250.000 Euro.

Ebenfalls keinen Sieger sah die Partie Energie Cottbus gegen Eintracht Braunschweig, die 1:1 (0:1) endete. Während die heimschwachen Lausitzer mit 28 Zählern trotz eines komfortablen Abstands zu den Abstiegsplätzen immer noch den Blick nach unten richten müssen, ist Aufsteiger Braunschweig mit 36 Punkten alle Abstiegssorgen los.

Düsseldorf wieder Aufstiegskandidat

Gute Laune herrscht ebenfalls wieder bei Fortuna Düsseldorf, das nach langer Pause wieder auf einen Aufstiegsplatz zurückgekehrt. Der Herbstmeister gewann gegen Erzgebirge Aue mit 3:1 (1:1) und feierte damit seinen ersten Heimsieg im Jahr 2012. Nach der frühen Führung der Gäste gelang der Fortuna noch vor der Pause der Ausgleich. In der zweiten Hälfte machten die klar dominierenden Gastgeber den verdienten Sieg perfekt. "Aue hat nach der Führung tief gestanden und kämpferisch total dagegen gehalten. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit sehr gute Chancen, aber als die Hektik aufkam, haben wir nicht mehr Fußball gespielt. Das haben wir nach der Pause besser gemacht", sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier.

Düsseldorfs Sascha Roesler (l.) im Zweikampf mit Aues Pierre le Beau. (Foto: Reichwein/dapd)
Wiedererstarkt: Fortuna Düsseldorf ist DritterBild: dapd

Die "Löwen" verlieren Anschluss

Für 1860 München sind die Aufstiegsplätze wieder in weite Ferne gerückt. Nach einer Aufholjagd mit neun Spielen ohne Niederlage verloren die "Löwen" beim abstiegsbedrohten FSV Frankfurt mit 1:3 (1:2). Die Hessen sammelten hingegen drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. "Es war ein schlechter Tag für uns, an dem wir ein Spiel, das wir kontrolliert haben, wieder aus der Hand gegeben haben", resümierte 1860-Coach  Reiner Maurer und dessen Frankfurter Kollege Benno Möhlmann ergänzte: "Im Kampf um den Klassenerhalt ist es sehr wichtig, zu Hause zu gewinnen. Man kann nicht damit rechnen, auswärts etwas zu holen."

Greuther Fürth bleibt Erster

Zum Auftakt des Spieltags hatte Tabellenführer Greuther Fürth gegen Alemannia Aachen mit 1:0 (1:0) gewonnen und so seine Spitzenposition gefestigt. Der Sieg hätte gegen schwach spielende Aachener deutlich höher ausfallen können, aber immer wieder scheiterten die Fürther am glänzenden Aachener Torhüter Boy Waterman. Fürth grüßt den Rest der Liga nach dem Erfolg mit nun 53 Punkten weiterhin von ganz oben, Gegner Alemannia Aachen muss sich mit nur 21 Zählern sportlich weiterhin Sorgen machen.

Der Fürther Olivier Occean (l-r) im Zweikampf mit Aachens Shervin Radjabali-Fardi und Kevin Kratz (Foto: dpa)
Der Fürther Olivier Occean (l.-r.) im Zweikampf mit Aachens Shervin Radjabali-Fardi und Kevin KratzBild: picture-alliance/dpa

Seine finanziellen Sorgen ist der hoch verschuldete Verein dagegen erst einmal los: Unter der Woche hatten Stadt und Sponsoren dem Verein neue Kredite in Höhe von knapp 19 Millionen Euro bewilligt und damit die drohende Insolvenz und den Lizenzentzug am Ende der Saison abgewendet.

Duisburg verpasst den Sieg

Einen Dämpfer im Kampf um die beiden Aufstiegsplätze musste der SC Paderborn hinnehmen. Der SCP kam gegen den VfL Bochum nicht über ein 0:0 hinaus und ist mit 50 Punkten Fünfter. Ärgern mussten sich der MSV Duisburg und sein Trainer Oliver Reck: Mit 1:1 (0:0) holte der MSV bei Union Berlin nur einen Punkt, nachdem er bis zur 91. Minute geführt und sogar erfolgreich einen Foulelfmeter abgewehrt hatte. Reck muss so weiter um seinen Arbeitsplatz bangen. Im Fall einer Niederlage wäre der Coach beurlaubt worden. Duisburg bleibt mit 21 Punkten in akuter Abstiegsgefahr. Berlin steht mit 36 Zählern im Mittelfeld.

Autor: Calle Kops / Joscha Weber (mit dpa/sid)
Redaktion: Andreas Sten-Ziemons