Dallas, 22.11.1963: Die Ermordung John F. Kennedys
Am 22. November 1963 wurde US-Präsident Kennedy ermordet: Schüsse in das Herz der westlichen Welt.
Schüsse in das Herz der westlichen Welt
12:31 Ortszeit: Vor laufenden Kameras wird der amerikanische Präsident von Gewehrschüssen getroffen, in den Hals, in den Kopf. Mit ihm unterwegs sind seine Frau Jacqueline, und als Gastgeber der Gouverneur von Texas, John Connally mit seiner Frau Nellie. Auch er wird lebensgefährlich verletzt. Die Anzahl und die Reihenfolge der Schüsse werden nie schlüssig geklärt.
Ein Tag, der in die Geschichte einging
Es war ein sonniger Freitagvormittag, als der US-Präsident mit der First Lady auf dem Flughafen von Dallas empfangen wurde. Für Kennedy war es der zweite Tag seiner Wahlkampftour im konservativen Texas. JFK selbst ließ für den Autokorso durch die Stadt das Verdeck der Limousine öffnen.
Der Präsident ist tot
Eine Stunde nach seiner Ankunft wird der 35. Präsident der Vereinigten Staaten auf der Dealey Plaza von den tödlichen Schüssen getroffen. Sein Herz schlägt noch, als er wenige Minuten später ins Parkland Memorial Hospital eingeliefert wird, doch die Kugel, die seinen Kopf durchbohrt hat, macht jeden Rettungsversuch aussichtslos. Kennedy, nur 46 Jahre alt, erliegt seinen Verletzungen.
Rückkehr nach Washington
Jacqueline Kennedy steht neben ihm, als Vize Lyndon B. Johnson noch an Bord der Airforce One als Präsident vereidigt wird. Mit an Bord ist in einem Sarg auch der Leichnam Kennedys. Er wird zur Obduktion nach Washington überführt. Vier Tage später setzt Johnson eine Kommission zur Aufklärung des Attentats ein. Die Ergebnisse der Warren-Kommission sind zweifelhaft und bleiben umstritten.
Der vermutliche Attentäter Lee Harvey Oswald
Anscheinend waren die Schüsse auf den Präsidenten aus einem Fenster im 6. Stock eines Schulbuchverlags gekommen. Die Waffe gehörte Lee Harvey Oswald, der knapp eineinhalb Stunden nach dem Attentat als mutmaßlicher Mörder des Polizisten J. D. Tippit verhaftet wurde. Erst im Verlauf des Verhörs verdächtigte man ihn auch des Mordes an Kennedy. Oswald bestritt beide Morde.
Für immer zum Schweigen gebracht
Am 24. November filmt ein Kamerateam einer überregionalen TV-Anstalt die Überstellung Oswalds in ein anderes Gefängnis, als plötzlich der Nachtclubbesitzer Jack Ruby vor dem vermeintlichen Kennedy-Attentäter auftaucht und ihn mit einem Schuss niederstreckt. Millionen Menschen erleben den Mord am Bildschirm mit. Auch Oswald wird ins Parkland Memorial Hospital gebracht, wo er stirbt.
Amerika unter Schock
Als der bisher einzige katholische Präsident Amerikas am 25. November auf dem Nationalfriedhof in Arlington beigesetzt wird, säumen eine Million Menschen den letzten Weg ihres ermordeten Hoffnungsträgers. Die Trauerfeier wird zum weltweiten Medienereignis.
Letztes Geleit
Jackie trauerte um ihren Mann, eine Nation um einen Politiker, der viele begeistert hatte. Nach der Trauerfeier in der St. Matthew‘s Kathedrale in Washington gaben neben der verschleierten Witwe auch die beiden Brüder des erschossenen Präsidenten dem Sarg mit den sterblichen Überresten Kennedys das letzte Geleit. Knapp fünf Jahre später fällt auch Robert Kennedy einem Attentat zum Opfer.
Er war "ein Berliner"
Auch in Deutschland sind die Menschen vom Tod John F. Kennedys erschüttert. Vor allem in Westberlin war JFK durch sein später legendäres Bekenntnis "Ich bin ein Berliner" im August 1963 zum Idol geworden. Tausende Menschen trugen sich in Kondolenzbücher ein oder legten Blumen- und Kranzspenden an der Mauer nieder.
Was wäre, wenn?
Kennedys Amtszeit als demokratischer Präsident von 1961-63 fiel in die Hochphase des Kalten Kriegs – Bau der Berliner Mauer, Kubakrise, Vietnam-Krieg. Der junge, charismatische "Jack" hatte für viele die Hoffnung auf eine Erneuerung der Vereinigten Staaten verkörpert. Seine Ermordung bedeutete einen tiefen Einschnitt in das amerikanische Bewusstsein.