1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Commerzbank streicht tausende Stellen

24. Januar 2013

Schon lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell. Die Commerzbank will zwischen 4000 und 6000 Stellen abbauen. Wie viele es genau werden, ist noch unklar.

https://p.dw.com/p/17QeQ
Das Schild einer Commerzbank-Filiale mit dem neugestalteten Logo hängt unweit der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main, Foto: dpa
Deutschland Wirtschaft Banken Gebäude von Commerzbank in Frankfurt am MainBild: picture-alliance/dpa

Die Commerzbank will in den kommenden Jahren mehrere tausend Stellen abbauen - damit fiele rund jeder zehnte Arbeitsplatz weg. Im Zuge ihrer "strategischen Neuausrichtung" wolle die Bank Kosten sparen und gehe deswegen von einem Abbau von 4000 und 6000 Vollzeitstellen bis zum Jahr 2016 aus, teilte in Frankfurt am Main eine Unternehmens-Sprecherin mit.

Ende 2011 beschäftigte der Konzern rund 58.000 Mitarbeiter in Deutschland und im Ausland. Die genaue Höhe des Stellenabbaus werde nun mit Arbeitnehmervertretern verhandelt, erklärte die Sprecherin. Die Gespräche sollen voraussichtlich im Februar beginnen.

Commerzbank: massiver Stellenabbau

Abbau mit Ankündigung

Nach der Fusion mit der Dresdner Bank im Jahr 2009 fielen bei der zweitgrößten deutschen Bank schon 9000 Stellen weg. Im November 2012 verkündete der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing dann neue Ziele für 2016: Unter anderem sollen die Kosten um eine Milliarde Euro gesenkt werden. Bei der strategischen Neuausrichtung soll vor allem das Privatkundengeschäft gestärkt werden. Allerdings gibt es gerade hier deutliche Überkapazitäten, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus einer Mitteilung der Bank zitiert.

Der jetzige Stellenabbau betrifft das In- und Ausland. Die Tochter Comdirect und die polnische BRE Bank seien aber nicht betroffen, hieß es. Zudem will die Commerzbank Arbeit an Billigstandorte auslagern.

Auch in anderen Banken wird gestrichen

Auch andere deutsche Banken stehen vor allem im Privatkundengeschäft unter Druck. Zum einen ist die Konkurrenz mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken groß, zum anderen legen die Kunden ihr Geld lieber sicher in Tagesgeld an statt für die Banken lukrative Fonds und andere Kapitalmarktprodukte zu kaufen.

Am Mittwoch (23.1.2013) war bekannt geworden, dass die HypoVereinsbank schon bis Ende 2014 bis zu 1000 Arbeitsplätze streichen und rund 45 Filialen schließen will. Betroffen sind bei der Tochter der italienischen UniCredit Insidern zufolge auch dort das schwächelnde Privatkundengeschäft sowie die Unternehmerbank. Die Postbank streicht ebenfalls hunderte Stellen. Auch die Muttergesellschaft Deutsche Bank hat Tausende Stellen außerhalb des Kerngeschäfts in Tochterfirmen ausgelagert.

iw/se (dpa, dpad, rtr, afp)