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CIA mischt in Kolumbien mit

23. Dezember 2013

Kolumbiens Regierung steht beim Kampf gegen die linksgerichtete FARC nicht allein. Unterstützung kommt nach einem Pressebericht von US-Geheimdiensten.

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CIA Hauptquartier Langley USA, Eingang (Foto: Bild 15768870)
Bild: picture-alliance/Landov

Die CIA unterstützt die kolumbianische Regierung bei ihrem Kampf gegen die Guerillaorganisation FARC. Der US-Geheimdienst betreibe ein geheimes Programm, das mit einem geheimen Budget aus mehreren Milliarden Dollar finanziert werde, berichtet die "Washington Post". Mit Hilfe dieses Programms sei etwa die Nummer zwei der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), Raúl Reyes, bei einem Luftangriff in Ecuador im März 2008 getötet worden.

Dem Bericht zufolge liefert die CIA den kolumbianischen Behörden zum einen Informationen über Aufenthaltsorte von Anführern der FARC. Zum anderen stelle der Geheimdienst GPS-Ortungssysteme zur Verfügung, mit deren Hilfe Luftangriffe präzisiert werden können. Aufgrund dieser US-Informationen sei Reyes 2008 in Ecuador aufgespürt und getötet worden, schreibt die "Post", die für ihren Bericht nach eigenen Angaben mehr als 30 aktive oder ehemalige ranghohe Behördenvertreter aus den USA und Kolumbien befragte. Auch die NSA habe durch ihre Lauschaktionen erhebliche Hilfe geleistet. Das Programm habe unter Präsident George W. Bush begonnen und sei unter dessen Nachfolger Barack Obama fortgesetzt worden.

Hilfe zur Selbstverteidigung

Die CIA wollte den Bericht der "Washington Post" naturgemäß nicht kommentieren. Die US-Regierung rechtfertigt den Einfall auf das souveräne Territorium eines anderen Landes als "Hilfe zur Selbstverteidigung Kolumbiens". Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sagte dem Blatt, die CIA sei hilfreich gewesen, indem sie die kolumbianische Armee mit besserem Training und Wissen versorgt habe.

Die Friedensstifter von Kolumbien

Die 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer gegründete FARC ist die größte Guerillaorganisation in Kolumbien. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten bis zu 600.000 Menschen getötet. Etwa drei Millionen weitere wurden vertrieben. In den Jahren 2002 bis 2010 führte der damals regierende Präsident Alvaro Uribe einen verstärkten Krieg gegen die FARC. Die Organisation verlor etwa die Hälfte ihrer Mitglieder. Heute verfügt sie über etwa 8000 Kämpfer und ist nur noch in abgelegenen Landesteilen präsent.

Seit November 2012 führen die Regierung und die FARC in der kubanischen Hauptstadt Havanna Friedensverhandlungen, um den ältesten Aufstand Südamerikas zu beenden. Es gibt aber kein Waffenstillstandsabkommen zwischen beiden Parteien.

gmf/rb (afp, ap, dpa)