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Inselstreit: China schickt Schiffe

18. Juli 2013

Japan und China haben eine neue Runde im Streit um eine unbewohnte Inselgruppe im Pazifik eingeläutet. Während Japans Regierungschef Abe noch einmal den Anspruch seines Landes bekräftigte, drohte China mit seiner Marine.

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Japans Premierminister Shinzo Abe (Foto: REUTERS/Toru Hanai)
Bild: Reuters

Drei Stunden bleiben die drei chinesischen Patrouillenschiffe in den Gewässern um die von Japan Senkaku und von China Diaoyu genannten Inseln, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo News unter Berufung auf die japanische Küstenwache. Die Regierung in Peking bestätigte den Vorfall nicht. Eine Sprecherin des Außenministeriums betonte aber, die Inseln gehörten seit je her zu China: "Chinas Regierung wird weiterhin notwendige Schritte unternehmen, um die Souveränität des Territoriums zu schützen."

Der Grenzverlauf in dem Seegebiet ist umstritten, die Inselgruppe wird von beiden Ländern sowie von Taiwan beansprucht. Die japanische Regierung hat drei der unbewohnten Inseln im September 2012 von einem Privatmann gekauft. Seither ist die politische Lage in der Region äußerst angespannt. Peking pocht darauf, dass die Inseln bis 1895 zu China gehört hätten, bevor sie von Japan annektiert worden seien.

Kampf um Rohstoffe

Hintergrund des Streits sind die dortigen fisch- und rohstoffreichen Gewässer. China will offenbar rasch die Ausbeutung weiterer Gasfelder beginnen und möglicherweise Gas aus Vorkommen fördern, die Japan beansprucht. Dies will Japan nicht hinnehmen.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hatte am Mittwoch bei dem Besuch der japanischen Insel Ishigaki bekräftigt, die Inselgruppe gehöre zu Japan. Führende Zeitungen der Volksrepublik warfen Abe darauf eine gefährliche Politik vor.

"Extrem gefährlich und unvernünftig"

In der "Volkszeitung" der Kommunistischen Partei hieß es, China werde es nie wieder zulassen, dass auf seinem Territorium herumgetrampelt werde. Das Blatt spielte damit auf die japanische Invasion Chinas vor dem und während des Zweiten Weltkrieges an. Abes Ziel sei es, Spannungen zu schaffen und Zwischenfälle zu provozieren, um so die militärische Entwicklung Japans voranzutreiben.

Die Zeitung der Volksbefreiungsarmee warf Abe vor, nur Wahlkampf zu machen. Niemand könne es einem Regierungschef vorwerfen, wenn er das Territorium seines Landes besuche. "Aber zu einem Zeitpunkt, da der Streit

um die Diaoyu-Inseln andauert und die Situation komplex und sensibel ist, ist Abes Vorgehen ohne Zweifel extrem gefährlich und unvernünftig", schrieb die Armeezeitung.

In Japan findet am kommenden Sonntag die Wahl zum Oberhaus des Parlaments statt. Abe und seine Liberaldemokraten können Umfragen zufolge auf einen klaren Sieg und die Mehrheit hoffen.

gmf/qu ( afp, dpa, rtr)