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China startet umfassendes Plastik-Verbot

19. Januar 2020

China verbietet Plastiktüten und andere Einwegprodukte aus Kunststoff in Läden großer Städte. Dies ist nur ein erster Schritt: In den kommenden Jahren werden weitere Produkte, Branchen und Regionen erfasst.

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Arbeiter auf einer Müllhalde in Shenyang im Nordosten Chinas (Archivbild)
Arbeiter auf einer Müllhalde in Shenyang im Nordosten Chinas (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Mark

China sagt Wegwerf-Plastik den Kampf an: In allen Großstädten werden Plastiktüten bis Ende dieses Jahres verboten. Dies kündigten das Umweltministerium und die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) in Peking an. Danach dürfen ab Ende dieses Jahres in großen Metropolen in Supermärkten und anderen Geschäften keine Plastiktüten mehr herausgegeben werden.

In allen übrigen Orten soll das Verbot ab 2022 gelten. Märkte, auf denen frische Produkte verkauft werden, sollen noch bis 2025 von der Regelung ausgenommen bleiben. Bis Jahresende werden zudem landesweit Einweg-Strohhalme in der Gastronomie verboten.

In den kommenden Jahren sollen zudem andere Plastikutensilien, die etwa der Lebensmittelhandel und Kurierdienste verwenden, nicht mehr erlaubt sein. Nach dem Plan darf die Gastronomie in großen Städten ab Ende 2020 kein Plastikbesteck mehr einsetzen - in kleineren Städten ab Ende 2022.

Restriktionen für Hotels

Auch in Hotels sollen Einweg-Plastikprodukte verringert werden: Ab Ende 2022 dürfen Hotels, die mit Sternen ausgezeichnet sind, ihren Gästen nicht mehr aktiv Produkte wie Zahnbürsten oder Kämme anbieten. Vielmehr sollen diese über Automaten verkauft werden. Im Bad der Hotelzimmer soll Seife in auffüllbaren Behältern zur Verfügung stehen. Ab Ende 2025 folgen alle Hotels und Unterkünfte im Land. Bis 2025 müssen Städte und Gemeinden in ganz China den Verbrauch von Einweg-Plastikartikeln im Gastgewerbe um 30 Prozent reduzieren.

Im bevölkerungsreichsten Land der Welt werden riesige Mengen unbehandelter Kunststoffabfälle in Deponien vergraben oder in Flüsse gekippt. Jahrelang hat die Volksrepublik sogar Kunststoffabfälle in großem Stil aus Europa und den USA importiert, bis die Regierung in Peking dies Anfang 2018 untersagte. Die heimischen Recycling-Betriebe wurden stattdessen aufgefordert, heimischen Abfall zu verarbeiten. Die Vereinten Nationen haben Einwegkunststoffe als eine der größten Umweltherausforderungen der Welt identifiziert.

China steigert bereits die Recyclingraten. Dazu werden Dutzende Zentren für eine "umfassende Ressourcennutzung" aufgebaut, um mehr Produkte wiederverwertbar zu machen.

stu/uh (dpa, rtr)