China: Harbin erstrahlt im Glanz des Eises
Kalte Kunstwerke im Riesenformat: Im chinesischen Harbin sind Künstler seit Wochen an der Arbeit, um aus Eisblöcken Großes zu erschaffen. Am 5. Januar muss alles fertig sein. Dann beginnt das Eisskulpturenfestival.
Stadt aus Eis
Jedes Jahr aufs Neue entsteht in Harbin im Nordosten des chinesischen Riesenreiches eine Stadt aus Eis. Das Eisskulpturenfestival startet traditionell am 5. Januar und läuft dann einen Monat - natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt. Anschauen kann man sich die meisten Gebäude aber auch schon rund um Weihnachten.
Feinschliff
Hier laufen die letzten Vorbereitungen. Die Eisblöcke für die Gebäude werden mit Motorsägen aus der Eisdecke des Flusses Songhua gewonnen, der durch Harbin fließt. Dass der irgendwann einmal nicht zufrieren könnte, ist kaum zu befürchten: In Harbin fällt das Thermometer im Winter nachts auf bis zu -40 Grad Celsius. Mehr als -10 Grad Celsius werden auch tagsüber kaum erreicht.
Handarbeit
Das eiskalte Baumaterial muss genauso sorgfältig bearbeitet werden wie herkömmliche Steine auch. Hierbei ist echte Handarbeit gefragt.
Wasser statt Mörtel
Damit die großen Konstruktionen gut halten, müssen die "Steine" felsenfest aufeinander sitzen. Dazu werden die fertig aufeinander gesetzten Eisblöcke mit Wasser übergossen - wichtig ist, dass das Wasser wirklich jede Ritze zwischen den Blöcken gut ausfüllt.
Betreten der Baustelle verboten
Bis zu 12.000 Arbeiter sind laut Veranstalterangaben damit beschäftigt, die Skulpturen zu bauen. Was aussieht wie das neueste Programm zum Wohnungsbau, ist nichts Geringeres als die Vorbereitung zu dem Ereignis, das heute als weltweit größtes Eisskulpturenfestival gilt.
Temporäre Gottheit
Dass mehrere Arbeiter gleichzeitig an ihr herumwerkeln, kann diese Buddha-Figur nicht aus der Ruhe bringen. Auch sonst dürfte es dieses Jahr ruhiger werden als sonst: Wegen der Corona-Krise herrschen strikte Einreisebeschränkungen nach China. Die meisten Besucher werden 2021 wohl aus dem Inland kommen.
Wohlverdientes Päuschen
Wer sich bei Temperaturen um die -30 Grad Celsius abrackert, der braucht auch regelmäßig eine Stärkung - und die Möglichkeit, sich zumindest ein bisschen aufzuwärmen. In Plastikzelten nehmen Arbeiter des Harbiner Festivals ihr Mittagessen ein.
Es weihnachtet sehr
In den Tagen rund um Weihnachten findet man auf dem Gelände auch schon mal einen Tannenbaum - auch wenn es offiziell erst am 5.1. losgeht. In seiner heutigen Form findet das Festival seit 1985 statt. Das Erschaffen von Eisskulpturen hat in der Region aber eine lange Tradition, die bis auf die Zeit der Quing-Dynastie (1616-1911) zurückgeht.
Eiskalter Drache
Für viele Touristen ist der Drache wohl DAS Symboltier Chinas. In diesem Fall speit er kein Feuer, sondern höchstens Eiskristalle. Auf einer Fläche größer als 80 Fußballfelder können die Besucher viele Anklänge an Chinas Geschichte und Kultur entdecken.
Nächtlicher Glanz
In der Dunkelheit kommt zu dem Eis- auch noch ein Lichtspiel dazu. Mit LED-Lampen angeleuchtet, wird das Festival, das mit vollem, offiziellen Namen "Harbin International Ice and Snow Sculpture Festival" heißt, zum bunten Spektakel.
Höher, schneller, kälter
Den Konstrukteurinnen und Konstrukteuren in Harbin ist offenbar nichts zu schwer. Die Gebäude, denen als Vorbild Architektur-Stile aus aller Welt dienen, sind bis zu 50 Meter hoch.
Einblicke und Ausblicke
Am 1. Januar beginnt das neue Jahr nach dem international verbreiteten, gregorianischen Kalender. Am 12. Februar beginnt dann auch nach traditionellem chinesischen Brauch ein neues Jahr, und zwar 2021 das des Metall-Büffels. Für viele Chinesen gehört in der Zeit zwischen den Neujahrsfesten der Besuch des Harbiner Festivals einfach dazu. Na dann - Prosit Neujahr!