1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Burkini-Debatte: Ohne Worte

20. August 2016

Ohne jeden weiteren Kommentar hat ein Imam aus Italien dieses Foto auf seine Facebook-Seite gestellt. Umso wortreicher fielen die Reaktionen aus.

https://p.dw.com/p/1Jm1j
Facebook-Seite des italienischen Imams Izzeddin Elzir (Screenshot: facebook.com/Izzedin Ezir)
Bild: facebook.com/Izzedin Ezir

Der Florentiner Imam Izzeddin Elzir hat mit dem Bild einigen Wirbel ausgelöst. Acht bekleidete Nonnen, die am Strand mit dem Wasser spielen – die Welle von Kommentaren hat Facebook dazu veranlasst, die Seite vorübergehend zu sperren.

Viele User beklagten die ungleiche Behandlung der Religionen oder erinnerten an die europäische Bademode vor gerade mal hundert Jahren.

Österreichische Badegäste an der Adria. Photographie von 1912 (Foto: picture alliance)
Nur ein Beispiel: Österreichische Badegäste an der Adria im Jahr 1912Bild: picture alliance/IMAGNO

Später schob der Imam dann doch eine Erklärung nach: Er wollte "jenen antworten, die sagen, dass unsere westlichen Werte anders sind im Hinblick auf die Art sich zu kleiden und den Körper zu bedecken". Dem Sender Sky Tg24 sagte Elzir, er habe mit dem Foto der Nonnen darauf hinweisen wollen, dass ein Teil der westlichen Werte dem Christentum entstammt und dass es auch im Christentum Menschen gebe, die sich in der Öffentlichkeit fast vollständig verhüllen.

In Frankreich haben mehrere Gemeinden den Burkini an ihren Stränden verboten. Den Ganzkörperbadeanzug tragen konservative Musliminnen, die sich auch beim Baden verhüllen wollen. Das Verbot war teilweise mit Verweis auf die jüngsten islamistischen Terroranschläge gerechtfertigt worden. Angesichts der Debatte über das Burkini-Verbot in Frankreich hat das italienische Innenministerium einen ähnlichen Schritt in Italien abgelehnt.

rb/qu (afp, facebook)