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Politik

Bundeswehr fliegt Sauerstoffanlage nach Indien

5. Mai 2021

Am Sonntag hatte die Bundeswehr Beatmungsgeräte nach Indien transportiert. Um auch den Mangel an medizinischem Sauerstoff zu beheben, ist jetzt ein Airbus mit Teilen einer mobilen Sauerstoffanlage an Bord unterwegs.

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Deutschland Hannover | Coronavirus | Bundeswehr Hilfsflug nach Indien
Soldaten verladen Hilfsgüter für Indien in einen Airbus A400M der Luftwaffe Bild: Julian Stratenschulte/dpa/picture alliance

Deutsche Hilfe für Indien

Die in mehreren Containern verpackte Anlage reichert Außenluft, die nur zu gut 20 Prozent aus Sauerstoff besteht, auf die etwa 93 Prozent Sauerstoffgehalt an, die für die medizinische Nutzung nötig sind. Anschließend wird das Gas unter hohem Druck komprimiert und in Sauerstoffflaschen abgefüllt. Ein zweiter Airbus mit den übrigen Containern der Anlage an Bord soll am Donnerstag in Richtung Indien starten. Weil die Maschinen die Strecke nach Neu-Delhi mit der schweren Beladung nicht im Direktflug bewältigen können, werden sie jeweils in Abu Dhabi über Nacht zwischenlanden.

Am Samstag hatte die Luftwaffe bereits 120 Beatmungsgeräte nach Indien gebracht. Mit an Bord waren 13 Bundeswehr-Sanitäter, die beim Aufbau der Sauerstoff-Produktionsanlage helfen und die Mitarbeiter des Indischen Roten Kreuzes in deren Betrieb einweisen sollen. 

Indien Corona-Situation | New Delhi
Die Zahl der Corona-Toten hat erneut einen traurigen Höchststand erreichtBild: Tauseef Mustafa/AFP

Indien ist derzeit weltweit das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Am Mittwoch meldete das indische Gesundheitsministerium 3780 Corona-Todesfälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden - so viele wie noch nie zuvor. Das Land kämpft mit einem drastischen Anstieg der Corona-Fälle und verzeichnete vergangene Woche erstmals mehr als 400.000 Neuinfektion an einem Tag. Mehr als 200.000 Menschen starben in Indien bereits im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung. In Krankenhäusern fehlen Betten und Sauerstoff.

Der deutsche Botschafter in Indien, Walter Johannes Lindner, merkte in einem Interview der Deutschen Welle an, dass das Ausmaß der Pandemie und die Größe des Landes die Bereitstellung von Hilfsgütern zu einer Herausforderung machten. Zugleich betonte er, die Sauerstoffanlage aus Deutschland  werde, sobald sie in Betrieb sei, Hunderten von Menschen das Leben retten können: "Es war wichtig, schnell zu handeln". 

Indische G7-Delegation wegen Corona-Fällen in Isolation

Der derzeit an einem Treffen der G7-Staatengruppe in London teilnehmende indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hatte nach eigenen Angaben Kontakt zu möglicherweise mit dem Coronavirus infizierten Menschen. Er habe am Dienstagabend erfahren, dass er zu "möglichen positiven COVID-Fällen" im direkten Kontakt gestanden habe, schrieb Jaishankar am Mittwoch im Onlinedienst Twitter. An den weiteren G7-Beratungen werde er deshalb nur noch virtuell teilnehmen. 

Das G7-Ministertreffen in London ist die erste physische Zusammenkunft dieser Runde seit zwei Jahren. Indien gehört nicht zu dieser Gruppe führender Industriestaaten, ist aber ebenso wie andere asiatische Länder zu dem seit Montag andauernden Treffen hinzugeladen. Jaishankar hatte sich in den vergangenen Tagen in London unter anderen mit US-Außenminister Antony Blinken getroffen und mit diesem eine Pressekonferenz abgehalten.

bri/ww (rtr,afp)