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Politik

Brasilien zeigt Präsenz in Jerusalem

15. Dezember 2019

Brasilien hat jetzt eine Handelsvertretung in Jerusalem. Bald werde auch die Botschaft dorthin verlegt; dies sei ein "natürlicher und normaler" Schritt, sagte der Sohn des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.

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Israel Brasilien eröffnet Handelsvertretung in Jerusalem | Benjamin Netanjahu und Eduardo Bolsonaro
Israels Premier Netanjahu, neben ihm seine Frau und der brasilianische Präsidentensohn EduardoBild: Getty Images/AFP/G. Cohen-Magen

Brasilien wolle damit "ein Beispiel für das restliche Lateinamerika" setzen, fügte Eduardo Bolsonaro im Beisein des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu an. Wann die Botschaft in Jerusalem eröffnet werden soll, ließ der Präsidentensohn offen.

Im Januar hatte Brasiliens rechtsradikaler Präsident Bolsonaro Israel seine Unterstützung zugesagt und versprochen, dem Vorbild von US-Präsident Donald Trump zu folgen und Brasiliens Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Mit seiner Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels hatte Trump international für Empörung gesorgt. Vor allem aus der arabischen Welt kam und kommt massiver Widerspruch.

Eine Stadt, viele Ansprüche

Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich. Wegen des ungeklärten Status der Stadt war es jahrzehntelang diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedeln. Bislang folgte nur Guatemala dem Beispiel der USA; Ungarn eröffnete eine Handelsvertretung in Jerusalem.

Nach Bolsonaros Ankündigung wurden Befürchtungen laut, die Verlegung der Botschaft könnte die für Brasilien wichtigen Fleischexporte in arabische Staaten gefährden. Eduardo Bolsonaro erklärte jedoch, der Umzug der Botschaft werde kommen, Brasilien wolle dies aber gründlich vorbereiten.

haz/lh (afp, rtr, dpa)