Brandkatastrophe in Südkorea
21. Dezember 2017Allein 20 Leichen wurden in dem Badetrakt mit Sauna im zweiten und dritten Stockwerk gefunden, wie der südkoreanische Rundfunksender KBS berichtet. Warum die Menschen nicht entkommen konnten, ist noch unklar. In dem Gebäude in der etwa 120 Kilometer südöstlich von Seoul entfernten Stadt Jecheon befanden sich neben der Sauna auch Fitnessräume und Restaurants.
Das Feuer ging den Angaben der Feuerwehr zufolge vermutlich von einem Fahrzeug aus, das auf einem Parkplatz im Erdgeschoss des Hauses stand. Von dort hätten sich die Flammen rasch durch das Gebäude nach oben gefressen. Zahlreiche Opfer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.
Rund 20 Feuerwehrfahrzeuge und auch Hubschrauber waren im Einsatz, um den Brand zu löschen. Etwa 20 Besucher des Fitnesszentrums hatten sich TV-Berichten zufolge vor den Flammen auf das Dach des Gebäudes geflüchtet.
Einige Menschen sprangen auf Luftkissen, die die Feuerwehr am Boden ausgelegt hatte. Dutzende Löschfahrzeuge und mehr als hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Bergungsarbeiten wurden von dichtem Qualm und giftigen Rauchgasen behindert.
Die Feuerwehr rechnet damit, in dem Gebäude weitere Opfer zu finden. "Das Feuer hat so viel giftigen Rauch produziert, dass viele Menschen nicht in der Lage waren, sich in Sicherheit zu bringen", sagte ein Sprecher.
Vorolympische Veranstaltung abgesagt
Wegen des Großbrandes wurde eine Veranstaltung im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Winterspielen in Pyeongchang abgesagt: Eigentlich sollte an diesem Freitag in Jecheon die Olympische Flamme übergeben werden. "Wir haben uns entschieden, die Veranstaltung wegen der Trauer um die Opfer abzusagen", sagte ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Es ist der folgenschwerste Brand in Südkorea seit einem Feuer in einer Lagerhalle in der Stadt Icheon, bei dem vor elf Jahren 40 Arbeiter ums Leben kamen.
cgn/rb (afp,ap, dpa)