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Blackberry: Erneuter Absturz

28. Juni 2013

Der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry steckt tief in der Krise. Nach einem kurzen Aufschwung im ersten Quartal schreibt er jetzt wieder Rote Zahlen. Der Aktienkurs rauschte in den Keller.

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Hochsicheres Smartphone Blackberry 10 mit einem Sicherheit-Chip von Secusmart Foto: Secusmart Frei zur Verwendung für Pressezwecke
Bild: Secusmart

Im zu Ende gehenden Quartal hat Blackberry 6,8 Millionen seiner gleichnamigen Smartphones verkauft – deutlich weniger als erwartet. Der Smartphone-Pionier aus Waterloo in der kanadischen Provinz Ontario machte damit einen Verlust von 84 Millionen Dollar (64,5 Millionen Euro). Analysten hatten mit 7,5 Millionen verkauften Geräten gerechnet. Der Kurs der Blackberry-Aktie fiel daraufhin am Freitag dramatisch und verlor rund ein Viertel seines Wertes.

Blackberry, das vom Deutschen Thorsten Heins geleitet wird, hatte im Vor-Quartal wieder etwas Boden gutgemacht: Durch ein eisernes Sparprogramm und einen effizienteren Vertrieb hatte das Unternehmen einen Gewinn von 98 Millionen Dollar erwirtschaftet. Mit einem neuen Modell versucht das Unternehmen, wieder Anschluss an die Marktführer zu finden. Doch Apples iPhone und die Galaxy-Geräte von Samsung beherrschen den Markt, an dem die Kanadier inzwischen nur noch einen Anteil von drei Prozent haben. 

Deutscher soll Blackberry aus Krise führen

Kein Aufschwung mit dem Flop

In die Neuentwicklung des Blackberry 10 hatten die Kanadier große Hoffnungen gesetzt. Dieses Smartphone hat wie die Konkurrenten einen Touchscreen, während das ebenfalls neue Modell  Q 10 noch mit der Blackberry-typischen Tastatur bedient wird. Beide Telefone konnten sich bislang nicht durchsetzen. Das gilt auch für das kostengünstigere Modell Q 5, das für die Märkte in den Schwellenländern entwickelt wurde. Ein Grund für die Absatzschwäche von Blackberry liegt in den langen Lieferzeiten: Es dauert teilweise Monate, bis ein neues Modell geliefert werden kann.

Blackberry-Chef Thorsten Heins wirbt angesichts des stockenden Absatzes um Geduld. "Wir stehen immer noch am Anfang dieser Produkteinführung", sagte er am Freitag am Firmensitz in Waterloo. Es sei auch im kommenden Quartal mit einem operativen Verlust zu rechnen. Analysten weisen darauf hin, dass das Unternehmen noch über Reserven verfügt: Blackberry hat Rücklagen in Höhe 2,8 Milliarden geschaffen.

dk/gmf ( rtr, dpa, afp)