Bildergalerie: Japantag Düsseldorf
14. Juni 2009Über 850 Mitwirkende, über 100.000 Besucher, und die Sonne spielte auch mit: Der Japan-Tag in Düsseldorf am Samstag (13.06.2009) war wieder einmal ein voller Erfolg. Bereits zum achten Mal boten Musiker, Tänzer, Kampfsportler und nicht zuletzt Koch-Künstler dem Publikum Einblicke in die fernöstliche Kultur.
Dass die Veranstaltung alljährlich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stattfindet, ist natürlich kein Zufall: Düsseldorf ist hinter Paris und London die drittgrößte "Nippon-Kolonie" in Europa; hier leben und arbeiten über 6400 Japaner - darunter auch diese Herren des "Japanischen Männerchores Düsseldorf", die auf einer der Bühnen ein "Froschlied" zum Besten geben.
Ein paar Tage vor dem Fest hatten sich an der japanischen Schule in Düsseldorf rund 60 Kinder mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert. Ihr Auftritt und auch der ihrer nicht erkrankten Klassenkameraden fiel aus, ebenso wie ein geplantes Street-Soccer-Turnier. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers wünschte allen Betroffenen eine rasche Genesung - und versprach den unfreiwillig zu Hause gebliebenen ein Familienfest im Sommer.
Für das Publikum blieb aber noch genug Programm übrig: Auf der Hauptbühne am Burgplatz wurde zum Beispiel die klassische japanische Musik vorgestellt, gespielt auf traditionellen Instrumenten wie der "Koto".
In der japanischen Kultur spielt neben der Musik auch der Tanz eine große Rolle - auch wenn diese Damen den uneingeweihten Betrachter auf den ersten Blick vielleicht eher an Hawaii als an Tokio denken lassen...
Die Tradition der japanischen Krieger, der Samurai, fasziniert auch im Westen so manchen. Die Fernsehserie "Shogun" nach dem gleichnamigen Buch von James Clavell war ein großer Erfolg hierzulande, und noch detailgetreuer geht es in den Filmen von Akira Kurosawa zu, von den "Sieben Samurai" bis hin zu "Kagemusha" oder "Ran".
Die Mitglieder der Samurai-Gruppe "Takeda" aus Paderborn, die hier beim Japan-Tag ihre Ausstattung vorführen, lassen sich ihr Hobby wahrscheinlich einiges kosten.
Die einen interessieren sich für die klassische japanische Kultur und den legendären "Weg des Kriegers", die anderen für die Moderne. Japan ist da in vielen Bereichen - bei Architektur, Design und Mode - stilbildend. Und dazu gehört auch die Welt der Comics, der "Manga". Wahre Fans lesen nicht nur eifrig die Hefte, sie verwandeln sich gleich selbst in die Fantasy-Figuren; zumindest am Japan-Tag.
Unverzichtbar beim Manga-Style für die Dame ist die bunte Perücke; nicht immer wird allerdings so viel Haut gezeigt wie hier. Aber auch der Manga-Herr kann, wie man sieht, einiges aus sich machen.
Die meisten Besucher beim Japan-Tag sind allerdings doch etwas konventioneller gekleidet. Wie diese Gruppe im Garten des "EKO-Hauses der Japanischen Kultur": Zu dem Kulturzentrum im Düsseldorfer Stadtteil Niederkassel gehört auch ein buddhistischer Tempel.
Der traditionelle Ausklang des Japan-Tages ist für viele Besucher und Düsseldorfer Einwohner auch der Höhepunkt: das Feuerwerk. Nicht irgendeines, sondern gleich das "größte japanische Feuerwerk außerhalb Japans", wie die Veranstalter schreiben. Fast eine halbe Stunde dauert das Spektakel.
Die Feuerwerkskörper, mehrere tausend an der Zahl, stammen auch dieses Mal "original aus Japan"; sie werden per Schiff nach Düsseldorf gebracht. Und dann von den japanischen Pyrotechnikern in einer ausgetüftelten Choreografie in den Himmel über dem Rhein geschickt.
Realisation: Michael Gessat
Redaktion: Julia Elvers-Guyot