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Politik

Biden-Sprecher tritt nach Verbal-Attacke ab

14. Februar 2021

Nach Drohungen gegen eine Journalistin ist ein stellvertretender Pressesprecher des Weißen Hauses zurückgetreten. Er werde sie zerstören, soll T.J. Ducklo eine Reporterin eingeschüchtert haben.

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USA Prssesprecher TJ Ducklo
Bild: Chris Kleponis/ZUMA Wire/imago images

US-Präsident Joe Biden hat einen respektvollen Umgang mit Journalisten versprochen, nachdem sein Vorgänger Donald Trump die Medien häufig als "Feinde des Volkes" beschimpft hatte. Nun ist das Weiße Haus, wenige Wochen nach Bidens Amtsübernahme, mit dem verbalen Fehltritt eines seiner Pressesprecher konfrontiert.

Die Regierung bemühe sich, den von Präsident Biden vorgegebenen Standard zu erfüllen, alle Menschen mit Würde, Respekt und zivilem Umgangston zu behandeln, erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Der Rücktritt von T.J. Ducklo sei in Absprache mit Bidens Stabschef Ron Klain erfolgt.

USA Prssesprecherin Jen Psaki
Jan Psaki in ErklärungsnotBild: Carlos Barria/REUTERS

Am Freitag hatte das Weiße Haus den Sprecher nur für eine Woche ohne Bezahlung suspendiert und wurde dafür heftig kritisiert. Nach Berichten hatte Ducklo einer Reporterin der Website "Politico" in einem Telefonat gedroht, sie zu "vernichten" und ihre Reputation zu zerstören. Laut "Vanity Fair" machte Ducklo zudem abfällige und frauenfeindliche Kommentare. Die Journalistin hatte Fragen zu Ducklos privater Beziehung zu einer Reporterin der Website "Axios" gestellt.

Ducklo gibt sich reumütig

Ducklo, der als Pressesprecher im vergangenen Jahr für das Wahlkampfteam von Biden gearbeitet hatte, entschuldigte sich in einer Erklärung für sein Verhalten. Es tue ihm leid, seine Kollegen im Weißen Haus und Präsident Biden in Verlegenheit gebracht und enttäuscht zu haben. Er habe eine Sprache benutzt, die keine Frau jemals von irgend jemandem hören sollte. Es war eine Sprache, die abscheulich, respektlos und inakzeptabel war.

Sprecherin Psaki hatte sich bei einer Pressekonferenz am Freitag wegen der Angelegenheit viele kritische Fragen gefallen lassen müssen. Reporter hatten sie an Bidens Ankündigung von seinem Amtsantritt erinnert, jeden auf der Stelle zu feuern, der respektlos mit anderen umgehe. "Wir befanden, dass es eine ernsthafte Strafe ist", sagte sie dann zu der Suspendierung. Sie habe die Entscheidung in Absprache mit Stabschef Klain getroffen, mit dem Präsidenten habe sie nicht darüber gesprochen.

qu/bru (dpa, afp, rtr, ap)