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Angriff auf Amerikanische Universität in Kabul

24. August 2016

An der Hochschule waren Explosionen und Schüsse zu hören. Die Lage ist nach Angaben von Sicherheitskräften unübersichtlich. Hunderte Studenten sollen auf dem Campus gefangen sein. Eliteeinheiten umstellten das Gelände.

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Sicherheitskräfte vor der Universität in Kabul (Foto: picture-alliance/AP Photo/R. Gul)
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Gul

Medien berichten, dass sich mehrere Bewaffnete auf dem Gelände der Hochschule befinden. Nach Angaben ranghoher Mitarbeiter des afghanischen Innenministeriums attackierten die Angreifer das stark gesicherte Gebäude mit Sprengstoff und Gewehrfeuer. Einige hätten offenbar auch Sprengstoffwesten am Körper getragen. Hunderte Studenten und ausländische Lehrkräfte sitzen offenbar auf dem Campus fest. "Wir sind in unserem Klassenzimmern gefangen", berichtete ein Student der Nachrichtenagentur Reuters telefonisch vom Hochschul-Gelände. Der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sedik Sedikki, wollte Berichte über Geiseln nicht bestätigen.

Elite-Soldaten der afghanischen Armee hätten das Gebäude umstellt, hieß es aus dem Ministerium in Kabul. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums sagte, dass einige Berater der NATO-Militärmission Resolute Support den afghanischen Streitkräften bei der Operation in der Universität helfen.

Bei der Attacke gab es nach Angaben des Leiters der Kabuler Kliniken Verletzte und mindestens einen Toten. Bisher seien 22 Personen in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Gegend um die Universität sei abgeriegelt worden. Ambulanzen stünden außerhalb der Absperrung bereit.

Die Hochschule bietet Abendkurse an, die normalerweise gut besucht werden. Ein Student berichtete über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass er, andere Studenten und Lehrer entkommen konnten. Der bekannte afghanische Fotograf Massud Hussaini berichtete ebenfalls per Twitter aus einem Klassenraum, er habe Schusswechsel gehört. Mädchen weinten.

Eine den radikal-islamischen Taliban nahestehende Quelle twitterte, Talibankämpfer seien auf dem Gelände. Eine offizielle Stellungnahme der Taliban gab es bisher nicht.

Erst vor zwei Wochen waren ein australischer und ein US-amerikanischer Professor nahe der Universität aus ihrem Auto heraus von Unbekannten verschleppt worden. Der Präsident der Universität hatte angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern.

hf/qu (rtr, afp, dpa, APE)