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Beschäftigung in Deutschland sinkt

4. Januar 2021

Vierzehn Jahre lang stieg die Beschäftigung in Deutschland - Corona bereitete diesem Trend nun ein Ende: Die Zahl der Erwerbstätigen ging letztes Jahr erstmals wieder zurück. Die Kurzarbeit ist derweil hoch.

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Bäcker bei Croissants Produktion Symbolbild
Bild: Imago/Westend61

Im Jahresdurchschnitt 2020 waren in Deutschland rund 44,8 Millionen Menschen erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag die Zahl damit um 477.000 niedriger als 2019. Das ist ein Rückgang um 1,1 Prozent. "Damit endete in der Corona-Krise der über 14 Jahre, auch während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit", erklärten die Statistiker.

Den stärksten Rückgang der Erwerbstätigen gab es im vergangenen Jahr bei den Dienstleistern mit 281.000. Die größten Beschäftigungsverluste darunter hatten der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe. Zusätzliche Jobs gab es hingegen im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit. Hier legte die Zahl um 153.000 zu.

Viele in Kurzarbeit

Der Statistik zufolge gingen insbesondere schlecht gesicherte Jobs verloren, während die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten häufig in Kurzarbeit geschickt wurden. Die Kurzarbeit ist einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge im Dezember aber wieder leicht gesunken. Das geht vor allem auf einen Aufschwung in der Industrie zurück. Zum Jahresende waren demnach 1,95 Millionen Menschen davon betroffen, nach 1,98 Millionen im November.

"Hinter der Fassade der Stabilität verbergen sich jedoch größere Verschiebungen", sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. "In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Gestiegen ist sie jedoch im Einzelhandel und im Gastgewerbe, die besonders vom aktuellen Lockdown betroffen sind."

Im Gastgewerbe waren sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit nach 374.000 im November. Das entspricht 39,0 Prozent nach 35,3 Prozent im Vormonat. Bund und Länder hatten die Corona-Beschränkungen Mitte Dezember noch einmal verschärft. Ein Großteil des Einzelhandels ist seitdem geschlossen.

ar/hb (dpa, rtr)