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Beim FC Bayern ist der Wurm drin

16. Februar 2022

In letzter Sekunde rettet der FC Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League einen Punkt beim FC Salzburg. Vor allem in der ersten Hälfte enttäuscht das Team von Trainer Julian Nagelsmann.

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Joshua Kimmich (vorne) im Zweikampf mit Nicolas Capaldo
Joshua Kimmich (vorne) liefert sich viele Zweikämpfe - hier mit Salzburgs Nicolas CapaldoBild: Alexandra Beier/AP/picture alliance

Julian Nagelsmann schien seinen Augen nicht zu trauen. Ständig redete er auf seinen Co-Trainer Dino Toppmöller ein, gestikulierte und schimpfte sichtbar über die Aktionen seiner Spieler. Der Trainer des FC Bayern München erlebte bis kurz vor dem Ende so etwas wie einen Albtraum im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League.

Die Münchner trennten sich vom FC Salzburg mit 1:1 (1:0). Chikwubuike Adamu erzielte nach 21 Minuten die Führung und versetzte damit die Salzburger lange Zeit in einen Freudentaumel. Die Österreicher erreichten erstmals in ihrer jungen Geschichte die K.o.-Runde in der europäischen Königsklasse und hatten bis kurz vor dem Schlusspfiff die Möglichkeit, den großen Nachbarn aus München eine Niederlage zuzufügen. Doch dann kam Kingsley Coman und erzielte fast in letzter Sekunde den Ausgleich (90.) für den FCB. "In der ersten Halbzeit war das ein Stück weit zu wenig. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt und Druck entwickelt. Das Unentschieden geht in Ordnung", sagte Joshua Kimmich.  

Zu viele falsche Entscheidungen

Die Münchner sind bekanntlich Routiniers in diesem Wettbewerb und hätten eigentlich wissen müssen, wie sie die jungen Wilden aus Österreich in den Griff bekommen sollten. Aber Nagelsmanns Unzufriedenheit sprach Bände - seine Spieler trafen viel zu häufig falsche Entscheidungen: Pässe, Laufwege, Abstimmung hatten nicht die Zuverlässigkeit und Selbstverständlichkeit, durch die sich die Münchner normalerweise auszeichnen. Selbst als die Bayern in der zweiten Hälfte die Spielkontrolle vollends übernahmen, gingen ihnen die Aktionen alles andere als leicht vom Fuß. "Wir sind nicht gerade in einem Flow, bei dem alles von alleine geht", sagte Kimmich. 

Bei den Bayern scheint derzeit ein wenig der Wurm drin zu sein. Von der jüngsten 2:4-Niederlage beim VfL Bochum in der Bundesliga am vergangenen Samstag nahmen viele Beobachter und auch Experten an, dass es sich um eine Ausnahme handelt. Allerdings war der Auftritt des FCB in Salzburg vor allem in der ersten Hälfte erneut zu wenig engagiert. Die Einstellungsfrage, die sich bereits vor ein paar Tagen nach der Bochum-Partie stellte, dürfte im Rückblick auch nach den ersten 45 Minuten in Salzburg wieder gestellt werden. 

Unruhige Tage für den FCB?

Der Dauerdruck, den der FCB in der zweiten Hälfte entwickelte, führte gerade noch so durch Coman zum Erfolg. Mehrfach hatte die Mannschaft von Salzburg-Trainer Matthias Jaissle noch in letzter Sekunde klären können. 

Die Münchner traten die kurze Heimreise aus Salzburg alles andere als zufrieden an. Ein äußerst ungewohntes Gefühl für den deutschen Rekordmeister. Im chronisch nervösen Münchner Umfeld haben die beiden jüngsten Leistungen  bereits das Potential, sich zu einer veritablen Krise zu entwickeln. Es kommen wohl ein paar unruhige Tage auf den FCB zu - trotz des späten Ausgleichstreffers. 

Die weiteren Achtelfinal-Partien

Sporting Lissabon - Manchester City 0:5 (0:4)
Tore: Tore: 0:1 Mahrez (7.), 0:2 Bernardo Silva (17.), 0:3 Foden (32.), 0:4 Bernardo Silva (44.), 0:5 Sterling (58.)  

Paris Saint-Germain - Real Madrid 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Mbappe (90.+4)

Inter Mailand - FC Liverpool 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Roberto Firmino (75.), 0:2 Salah (83.)    

Dienstag, 22.02.2022:                      
FC Chelsea       - OSC Lille         21 Uhr
FC Villarreal    - Juventus Turin    21 Uhr

Mittwoch, 23.02.2022:                      
Benfica Lissabon - Ajax Amsterdam    21 Uhr
Atlético Madrid  - Manchester United  21 Uhr