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BASF streicht weltweit 6000 Stellen

27. Juni 2019

Handelskonflikte und Wettbewerbsdruck: Der weltweit umsatzstärkste Chemiekonzern richtet sich neu aus und baut bis 2021 weltweit rund 6000 Arbeitsplätze ab. Das soll jährlich 300 Millionen Euro einsparen.

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BASF-Papiere verlieren nach gesenkter Jahresprognose
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Die meisten Jobs fallen in der Verwaltung und beim Service weg. Hinzu kommen Veränderungen bei ehemals zentralen Strukturen durch neue Geschäftsfelder. Zu diesen zählen mehr nachhaltige Produkte wie zum Beispiel aus Palmöl. Zugleich zieht sich BASF aus dem Öl- und Gasgeschäft zurück. Das bringt zwar Geld in die Kasse, allerdings verliert das Unternehmen auch ertragsstarke Geschäftsaktivitäten. BASF rechnet mit einem "einstelligen Milliardenbetrag", sagte jüngst ein BASF-Manager der "Börsen-Zeitung".

Kosten einsparen will BASF-Chef Martin Brudermüller aber auch in der Produktion, Logistik, Forschung und Entwicklung. Außerdem verkauft BASF kleinere Teilbereiche.

Abbau und Neueinstellung

BASF meldete gleichzeitig Bedarf bei Mitarbeitern in den Bereichen Produktion und Digitalisierung an. Dies sei jedoch abhängig von zukünftigen Wachstumsraten der einzelnen Segmente, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. "Wir werden uns beim Aufbau der neuen Organisation darauf konzentrieren, konsequent Synergien zu heben, Schnittstellen zu reduzieren und mehr Flexibilität und Kreativität zu ermöglichen", sagte Brudermüller.

BASF war zu Beginn des Jahres in unruhiges Fahrwasser gelangt. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) war im ersten Quartal um ein Viertel auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen. Bereits im November zeichnete sich der Rückgang ab, so dass der Vorstand ein Sparprogramm angekündigte. Der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China hinterlässt auch bei BASF Spuren. "Wir befinden uns insgesamt in einem schwierigeren Fahrwasser, als wir das im Februar erwartet haben", hatte Finanzchef Hans-Ulrich Engel kürzlich erklärt.

3000 Jobs in Deutschland betroffen

Erste Änderungen werden zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. In Deutschland werden 3000 Jobs gestrichen. Vornehmlich am Hauptstandort in Ludwigshafen. Derzeit arbeiten rund 122.000 Mitarbeiter bei dem Chemiekonzern. Mit dem sogenannten Spar- und Effizienzprogramm soll der Gewinn ab 2022 jährlich um zwei Milliarden Euro gesteigert werden. 

2018 erzielte BASF weltweit einen Umsatz von rund 63 Milliarden Euro. Der Nettogewinn betrug 4,7 Milliarden Euro.

cgn/rb (afp, dpa, rtr, basf.com, finanzen.net)