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Die Bundesliga auf Haussa und Kisuaheli

Jan Philipp Wilhelm29. August 2016

Am Samstag hat die DW zum ersten Mal ein Bundesliga-Spiel auf Haussa und Kisuaheli nach Afrika übertragen. Eine Premiere im deutschen Sport. Ab sofort gibt es das Topspiel jeden Samstag live. Die Fans sind begeistert.

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Fussball Bundesliga 25. Spieltag Borussia Dortmund gegen FC Bayern Muenchen
Bild: picture-alliance/GES/M. Guengoer

27. August 2016, erster Spieltag der Fußball-Bundesliga nach der Sommerpause. Borussia Dortmund und der FSV Mainz 05 kämpfen um den ersten Saisonsieg. In der 86. Minute verwandelt Pierre-Emerick Aubameyang einen Elfmeter. Dortmund führt 2:0. Stimmung auch in zwei Studios im Bonner Funkhaus der Deutschen Welle. Doch hier heißt es nicht: "Tor!", sondern "Cin kwallo!" und "Goal!".

Seit Samstag können afrikanische Hörer die Bundesliga live im Radio erleben - in ihrer Muttersprache. Auf Kisuaheli und Haussa sendet die Deutsche Welle über eine Reihe von Partnersendern künftig jeden Samstagnachmittag ein ausgewähltes Topspiel live nach Tansania, Kenia, Uganda, Nigeria, Niger, Ghana, Kamerun und in den Osten der DR Kongo.

Bisher war das den deutschen Hörern vorbehalten. Seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 übertragen öffentlich-rechtliche Sender die Spiele aus den Stadien. Bis zu 15 Millionen Deutsche hören dann zu.

Anpfiff: Bundesliga im Radio live auf Haussa und Kisuaheli
Die Reporterteams der Haussa und Kisuaheli Redaktion spielen sich warmBild: DW

Der afrikanische Markt ist attraktiv

Doch nun will die Deutsche Fußball Liga (DFL), die die Bundesliga ausrichtet und die Übertragungsrechte vergibt, auf dem afrikanischen Markt Fuß fassen. Dort dominiert traditionell die englische Premier League - auch weil die BBC seit Jahren Spiele der englischen Oberklasse live in einigen afrikanischen Sprachen überträgt. Bundesliga-Fans in Afrika gingen bisher leer aus.

Dass die Nachfrage nach der Bundesliga in Afrika groß ist, zeigt die überwältigende Reaktion der Hörer auf die erste Übertragung am Samstag. Tausende kommentierten die Livesendungen auf den Facebook-Seiten der Kisuaheli- und der Haussa-Redaktion. Wenig überraschend schlugen sich die meisten Zuhörer auf die Seite des international bekannteren Teams. "Bravo Borussia Dortmund. Weiter so!", schrieb etwa der Kongolese Morgan Austin auf der Facebook-Seite von DW-Kisuaheli.

Doch für viele Fans waren die wahren Gewinner nicht auf dem Platz, sondern im Bonner Studio. "Wow! Charo und Kitojo, ihr seid Spitze!!", lobte etwa Kadar Mrindoko aus Tansania die beiden Kisuaheli-Reporter Josephat Charo und Sekione Kitojo. Und Jonas Mashimago aus der DR Kongo schrieb: "Ihr habt das sehr gut gemacht. Alles ist gut gelaufen im Studio."

DW Kisuaheli Live Berichterstattung Bundesliga
Live aus Bonn: Die DW-Kisuaheli Reporter Sekione Kitojo (rechts) und Josephat CharoBild: DW/A. Schmidt

Neuland auch für die Reporter

Dabei war die Live-Übertragung auch für die DW-Reporter eine Premiere. Zwei Wochen vorher besuchten sie eine Schulung, bis kurz vor der Sendung recherchierten sie akribisch Statistiken und Fakten. "Ich war selbst überrascht, dass das so gut geklappt hat", sagte Charo. "Das Talent muss irgendwo tief in mir drin gesteckt haben."

Auch die Berichterstattung der Haussa-Reporter wurde auf Facebook gelobt. So schrieb etwa der nigerianische DW-Hörer Auwalu Sarkin Pawa: "Das Spiel hat uns viel Freude gemacht, als ob wir im Stadion dabei wären." Entsprechend groß war die Erleichterung in der Redaktion: "Es lief alles fast zu glatt", wunderte sich Reporter Umaru Aliyu. Schließlich erwarte man bei einer Premiere immer ein paar Schwierigkeiten.

Die Hörer selbst haben derweil ganz andere Sorgen. Maulid Athman reicht die Übertragung eines Spiels am Samstag längst nicht mehr aus: "Wir möchten auch die Sonntagspiele", schrieb der Tansanier in einem Kommentar. "Könnt ihr die auch live senden?"

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