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Bamir Topi: "Unabhängigkeit des Kosovo nur eine Frage von Monaten"

26. Juli 2007

Anlässlich seiner Vereidigung als neuer Präsident Albaniens sprach Bamir Topi mit DW-RADIO über die Rolle Tiranas in den Kosovo-Verhandlungen, Perspektiven für die Region und den Wunsch nach europäischer Integration.

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Bild: DW

DW-RADIO/Albanisch: Herr Topi, Sie treten ihr Amt zu einem Zeitpunkt an, an dem sich die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Status des Kosovo an einem Wendepunkt befinden. Welche Rolle kann Albanien während Ihrer Amtszeit spielen?

Bamir Topi: "Ich glaube, dass Albanien eine sehr enge Zusammenarbeit mit Kosovo entwickeln wird und die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sich gut entwickeln werden. Albanien hat sich klar an der Seite seiner internationalen Partner, geführt von den USA, dahingehend positioniert, dass Kosovo seinen Status der Unabhängigkeit bekommen muss. Nur so kann Demokratie durch seine Institutionen gewährleistet werden. Nur so kann es Garantien für nationale Minderheiten geben: Nämlich dass es ein multiethnischer Staat wird, in dem europäische Standards gelten, die auch mit der Integration in die euro-atlantische Familie verbunden sind.

Wann rechnen Sie mit einer Lösung der Kosovo-Frage?

"Wir unterstützen das Paket von UN-Unterhändler Martti Ahtisaari. Wir erwarten eine Intensivierung der Bemühungen in dieser Richtung, damit der Status vollendet wird. Es geht um das Streben eines Volkes, welches Jahrhunderte gelitten hat unter Isolation und unter einer Diktatur, deren Ende ein Befreiungskampf durch internationale Truppen herbeigeführt hat. Ich glaube, dass die Perspektive des Kosovo klar ist. Ich habe keine Zweifel, dass die Unabhängigkeit des Kosovo nur eine Frage von Monaten ist."

Ihr Vorgänger, Alfred Moisiu, hatte eine Tradition von regelmäßigen Treffen zur Festigung der regionalen Zusammenarbeit ins Leben gerufen. Welche Ziele haben Sie sich in dieser Richtung gesetzt?

"Natürlich ist es eine besondere Aufgabe sicherzustellen, dass der Frieden in der Politik aller Staaten der Region überwiegt. Die Idee, Treffen voranzutreiben, setzt eines voraus; nämlich dass die Staaten der Region sich nur an einem Punkt orientieren: an der Integration in die euro-atlantische Familie. Das bedeutet, dass alle ihre politischen Aktivitäten korrigieren müssen, und sich den Herausforderungen der Integration stellen müssen, um die Standards zu erreichen, von denen wir glauben, dass die Länder des Balkan sie erreichen müssen."

Das Gespräch führte Mimoza Cika Kelmendi
DW-RADIO/Albanisch, 24.7.2007, Fokus Ost-Südost