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Axt-Angriff war "Terroranschlag"

25. Oktober 2014

Ein Mann rennt auf zwei Polizisten zu, holt eine Axt hervor und verletzt die Beamten. Die New Yorker Polizei stuft die Attacke nun als Terrorakt ein. Der Angreifer sei ein radikalisierter Moslem gewesen, heißt es.

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Ein Mann rennt mit einer Axt in der Hand eine Strasse entlang (Foto ap)
Bild: picture-alliance/AP Photo/New York Police Department

Es war der Computer des 32-jährigen Angreifers, der den Behörden Aufschluss über das Motiv der Tat brachte. Der Mann habe im Internet oft auf Webseiten mit radikal-islamischen Inhalten gesurft, und sich offenbar über Al-Kaida, den "Islamischen Staat" (IS) und die Shebab-Miliz in Somalia informiert. Außerdem habe er sich Enthauptungs-Videos angeschaut und Informantionen über die jüngsten Attentate in Kanada gesammelt, teilte die Polizei in New York nach der Analyse seines Rechners mit. Die Beamten beschlagnahmten in der Wohnung des 32-Jährigen außerdem eine Axt und ein langes Jagdmesser.

Der 32-Jährige, der als Zale Thompson identifiziert wurde, war demnach vor zwei Jahren zum Islam konvertiert. Auf Internet-Plattformen habe sich der schwarze Konvertit als Gegner der Regierung, des Westens und der Weißen präsentiert, so die Polizei. Nach Angaben der Behörden war er unverheiratet und arbeitslos. Die Polizei geht davon aus, dass Thompson als Einzeltäter gehandelt hat und relativ spontan vorging. Eine Verbindung zu einer konkreten extremistischen Gruppe fanden die Behörden bislang nicht.

Parallelen zu Kanada

Thompson hatte am Donnerstag im New Yorker Stadtbezirk Queens zwei Polizisten mit einer Axt angegriffen und verletzt, einen davon schwer. Er wurde unmittelbar darauf von zwei anderen Polizisten erschossen. Einer der beiden Verletzten konnte am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen werden, der Zustand des anderen war nach Behördenangaben kritisch, aber stabil. Auch eine 29 Jahre alte Passantin wurde bei der Schießerei verletzt, ihr Zustand war ebenfalls stabil, hieß es.

Der Fall weist Parallelen zu den jüngsten Ereignissen in Kanada auf. Dort hatte ein Angreifer am Mittwoch in der Hauptstadt Ottawa einen Wachsoldaten am Nationalen Kriegsdenkmal in der Nähe des Parlaments erschossen. Anschließend stürmte der Mann in das Parlamentsgebäude, wo er in der Eingangshalle bei einem Schusswechsel getötet wurde. Der Angreifer in Ottawa hatte vor der Tat offenbar geplant, sich dem Kampf der Dschihadisten in Syrien anzuschließen. Der 32-jährige war nach Angaben der kanadischen Polizei erst vor kurzem zum Islam übergetreten.

Sorge vor "einsamen Wölfen"

Zwei Tage zuvor hatte ein mutmaßlicher Islamist in der Nähe des kanadischen Montreal zwei Soldaten mit seinem Auto überfahren und einen von ihnen getötet. Er selbst wurde von der Polizei erschossen. Ein Zusammenhang zwischen beiden Angriffen besteht nach Erkenntnissen der kanadischen Polizei nicht.

In New York rief Polizeichef Bill Bratton die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf. Die Taten solcher "einsamer Wölfe" bereiteten den Behörden zunehmend Sorge, so Bratton. Er bat die Bevölkerung, sämtlicher Hinweise an die Polizei weiterzuleiten, die den Ermittlungen helfen könnten.

cw/wl (dpa, rtr, afp)