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Ausgangssperre nach Krawallen in Milwaukee

16. August 2016

Die Straßen in der größten Stadt des US-Bundesstaates Wisconsin sollen nachts leer sein. Damit wollen die Behörden neuen Ausschreitungen den Boden entziehen. Der Bürgermeister plädiert noch für eine andere Maßnahme.

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Polizeifront gegen gewaltsame Proteste in der Nacht auf Montag (Foto: Reuters)
Polizeifront gegen gewaltsame Proteste in der Nacht auf MontagBild: Reuters/A. P. Bernstein

In Milwaukee haben die Behörden nach erneuten Krawallen eine Ausgangssperre verhängt. Bürgermeister Tom Barrett forderte die Bewohner auf, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder nach 22.00 Uhr nicht mehr auf der Straße sind. "Es herrscht eine Ausgangssperre, die heute Nacht für Jugendliche strikter durchgesetzt wird", sagte Barrett.

Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen bewaffneten Afroamerikaner am Samstagnachmittag hatte es die zweite Nacht in Folge Krawalle gegeben. Der 23-Jährige war laut Polizei bei einer Kontrolle weggelaufen und von dem schwarzen Polizisten zu Fuß verfolgt worden. Laut Behörden zeigen Videoaufnahmen, wie sich der Verdächtige mit einer Schusswaffe in der Hand zu dem Polizisten umdreht, welcher ihn daraufhin erschießt.

Bürgermeister: Video öffentlich machen

Bürgermeister Barrett plädiert dafür, dieses Video zu veröffentlichen. Er hegt die Hoffnung, die Demonstranten ließen sich dadurch überzeugen, dass der Einsatz gegen den Mann gerechtfertigt war.

Die Demonstration am Sonntag war laut Polizei zunächst friedlich verlaufen. Dann seien Schüsse gefallen und Steine sowie Flaschen geworfen worden. Eine angeschossene Person sei ins Krankenhaus gebracht worden. Ob es sich dabei um einen Demonstranten handelte, wurde nicht mitgeteilt. Auch ein Polizist sei in einer Klinik behandelt worden, nachdem ein Stein die Frontscheibe seines Streifenwagens zertrümmert habe. Nach Polizeiangaben wurden 14 Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Seit zwei Jahren kommt es in den USA nach tödlichen Schüssen der Polizei auf Verdächtige immer wieder zu Unruhen, zuletzt in Baltimore im Bundesstaat Maryland und in Ferguson im Bundesstaat Missouri. Oft sind die Opfer Schwarze. Kritiker werfen der Polizei Rassismus vor.

jj/fab (dpa, afp, rtr)