Falls etwas schief geht, ist das Risiko gering. Kalifornien, das nächste Festland liegt 4000 Kilometer entfernt. In den Augen vieler Bewohner Hawaiis läuft bereits einiges schief. Auf der Insel Kawaii formiert sich inzwischen massiver Widerstand gegen den Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen. Vor allem gegen die dabei verwendeten Pestizide. Viele Anwohner klagen über Gesundheitsbeschwerden, weil der Wind Pestizidschwaden von den nahe gelegenen Versuchsfeldern in den Ort weht. Ärzte haben starke Zunahme von Allergien und Krebserkrankungen festgestellt. Mehr als 150 Anwohner klagen inzwischen gegen die Firma Pioneer, den größten Saatgutproduzenten auf Kawaii. Sie wollen mehr Informationen über die angebauten Pflanzen und die verwendeten Pestizide. Ein heftiger Streit ist entbrannt. Auch die Inselverwaltung hat eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, um die Offenlegung der Firmengeheimnisse zu erzwingen. Die Agrarunternehmen ihrerseits wehren sich gegen eine Offenlegung. Sie fürchten, bald könnte ein generelles GMO-Verbot (genetically modified organism) folgen. Sie alle haben langfristige Pachtverträge für ihre Plantagen abgeschlossen.