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Apple-"iBonds" für die Aktionäre

1. Mai 2013

Der Name Apple zieht am Kapitalmarkt doch noch: Über Anleihen hat sich der US-Elektronikriese 17 Milliarden Dollar an frischem Geld beschafft. Das ist eine Rekordsumme. Das Geld soll an die Anteilseigner fließen.

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Apple Symbol mit Kopf (Foto: ddp images/AP Photo/Pat Roque)
apple symbol mit kopfBild: dapd

Über Apple ist in dieser Woche ein wahrer Geldregen niedergegangen. Durch den Verkauf von Anleihen hat sich der iPhone- und iPad-Hersteller nach Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg insgesamt 17 Milliarden Dollar beschafft (13 Milliarden Euro) und damit die größte Anleihe einer Nicht-Bank in der Finanzmarkt-Geschichte auf den Weg gebracht. Das Geld soll in den Rückkauf eigener Aktien und in Dividenden fließen. So will Apple seinen schwächelnden Kurs aufpäppeln.

Anleihen sind Schuldpapiere. Der Elektronikkonzern muss dafür Zinsen berappen und das Geld nach einer vorher festgelegten Zeit  zurückzahlen. Für Apple ist es günstiger, Schulden zu machen, statt auf die eigenen Reserven zurückzugreifen. Denn rund 102 Milliarden Dollar und damit zwei Drittel des Kassenbestands sind außerhalb der USA geparkt. Bei der Überweisung in die USA würden hohe Steuern fällig.

"iBonds" gefragt bei den Investoren

Deshalb hatte das Unternehmen schon vor einer Woche verkündet, erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder Anleihen verkaufen zu wollen. Die Papiere bekamen schnell den Spitznamen "iBond". Und diese "iBonds" waren gefragt bei den Investoren. Wie Bloomberg und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Personen schrieben, hätten in den Orderbüchern Anfragen über 50 Milliarden Dollar gestanden.

Apple bot sechs Anleihetypen an, die das Unternehmen in 3 bis 30 Jahren zurückzahlen muss. Entsprechend unterschiedlich waren auch die Zinssätze. Insgesamt muss der Konzern aber nur Minizinsen zahlen, weshalb sich die ganze Schuldenmacherei überhaupt lohnt. Allgemein ist das Zinsniveau niedrig und Apple besitzt bei den zwei großen US-Ratingagenturen S&P und Moody's eine hervorragende Kreditwürdigkeit.

Zuletzt hatte Apple 1996 Schuldpapiere ausgegeben. Danach hatte der zurückgekehrte Gründer Steve Jobs viel Wert darauf gelegt, das Unternehmen schuldenfrei zu halten. Doch Apple hatte unter Jobs' Nachfolger Tim Cook jüngst seine Ausschüttungen an die Anteilseigner auf 100 Milliarden Dollar verdoppelt und erklärt, zur Finanzierung den Kapitalmarkt anzapfen zu wollen. Die Deutsche Bank organisierte die Platzierung der Anleihen zusammen mit dem Wall-Street-Haus Goldman Sachs.

Unabhängig von der Anleihe gab der russische Milliardär Alischer Usmanow am Dienstag eine Investition von 100 Millionen Dollar in Apple-Aktien bekannt. "Ich glaube an die Zukunft von Apple auch nach dem Tod von Steve Jobs", sagte Usmanow in einem Bloomberg-Interview.

Die Apple-Aktie liegt derzeit um rund 40 Prozent unter ihrem Rekordhoch von gut 700 Dollar im vergangenen September.

re/gmf (rtr, dpa, afp)