Amoklauf in japanischer Stadt Kawasaki

Bei einem Amoklauf in Japan hat ein Mann auf eine Gruppe von Schulmädchen, darunter kleine Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren, mit einem Messer eingestochen. Fast 20 Menschen, die meisten davon Kinder, wurden zum Teil schwer verletzt. Wie lokale Medien berichteten, starben eine Elfjährige sowie ein 39-jähriger Mann im Krankenhaus an tiefen Stichverletzungen. Bei dem erwachsenen Opfer handelt es sich nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo um einen Beamten des Außenministeriums. Er soll Vater eines der Schulkinder gewesen sein. Der mutmaßliche Täter, ein Mann Anfang 50, hatte sich nach der Tat selbst in den Hals gestochen und starb später ebenfalls im Krankenhaus.

US-Präsident Trump spricht sein Beileid aus

Der Vorfall ereignete sich am frühen Morgen (Ortszeit) an einer Bushaltestelle nahe eines Bahnhofs in Tokios Nachbarstadt Kawasaki. Am Tatort stellte die Polizei zwei Messer in einem Rucksack sicher. Über das Motiv der Tat liegen keine Angaben vor. Augenzeugenberichten zufolge soll der Mann vor der Tat geschrien haben: "Ich werde Euch töten."

Ministerpräsident Shinzo Abe wies das Erziehungsministerium an, dafür zu sorgen, dass Kinder in Japan in Sicherheit zur Schule gehen können. US-Präsident Donald Trump, der an diesem Tag seinen Staatsbesuch in Japan beendete, drückte den Opfern der Attacke sein Beileid aus.

Zwar gilt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im internationalen Vergleich nach wie vor als ein Land mit geringer Gewaltkriminalität. Doch haben in den vergangenen Jahren gerade Übergriffe mit Messern zugenommen.

Bei einem der blutigsten Amokläufe in Japan seit Jahrzehnten hatte ein junger Mann 2016 in einem Behindertenheim 19 wehrlose Menschen erstochen. 2008 hatte ein Mann in Tokio sieben Menschen mit einem Messer getötet. Er wurde später zum Tode verurteilt.

ml/se/kle (rtr, dpa)