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"Amerikaner haben Appetit auf Krieg"

5. Januar 2003
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Angesichts der Kriegsvorbereitungen am Golf reisen immer mehr Friedensgruppen aus aller Welt in den Irak. Und weltbekannte Intellektuelle - wie der amerikanische Autor Norman Mailer - erheben ihre Stimme gegen den Krieg. Der Literatur-Nobelpreisträger hat die Bush-Regierung im ARD-Kulturmagazin "Titel Thesen Temperamente" heftig wegen ihrer Irak-Politik kritisiert.

"Wir brauchen Feindbilder in Amerika - und Bush ist so erfolgreich, weil Saddam (Hussein) ein solch hervorragender Feind ist. Es ist bequem, weil das Land klein genug und gleichzeitig groß genug ist, um zum Übel erklärt zu werden", sagte der Schriftsteller in einem Exklusivinterview des Hessischen Rundfunks. Er sei zornig und sorge sich um sein Land. Nie würde er einem Mann wie dem Präsidenten George Bush trauen, der das Wort "Übel" zehn Mal in fünf Minuten verwende, erklärte Mailer. "Einem solchen Mann geht es nicht darum, das Übel zu bekämpfen, sondern darum, Macht über dich zu bekommen ... Ich fürchte mich so vor dem Krieg, weil die Amerikaner solch einen Appetit auf Krieg haben." Man weiche dem Terrorismus nicht aus: "Man schafft ihn erst durch Erfolg und Sieg."