Alte Pinakothek präsentiert "Florenz und seine Maler"
Die Alte Pinakothek in München widmet sich in ihrer aktuellen Ausstellung der Kunsthauptstadt der Renaissance: Florenz. Zu sehen sind Meisterwerke der Kunstgeschichte - geschaffen von Botticelli, da Vinci und Co.
Porträts als Visitenkarte
Adelige Patrizierfamilien sorgten durch Einheiraten in konkurrierende Dynastien für die Vermehrung ihres Reichtums - und ihrer Machtpositionen. Im 14. und 15. Jahrhundert regierten sie praktisch die italienische Stadt Florenz. Mit ihrem Mäzenatentum förderten sie auch die schönen Künste und gaben solche, sehr dekorativen Porträts ihrer Familienmitglieder in Auftrag.
Selfie im Renaissance-Zeitalter
Die oft repräsentativen Bilder stadtbekannter Künstler, wie hier von Filippino Lippi, lösten damals eine starke Konkurrenz unter den reichen Florentinern aus. Jeder wollte sich in so einem Gemälde verewigen lassen, wie dieser unbekannte junge Mann. Die Künstlerwerkstätten, die solche Bilder auch von Malgehilfen und Lehrlingen anfertigen ließen, hatten gut zu tun.
Kunst als Machtdemonstration
Bankier Cosimo de Medici - hier ein Porträtrelief von einem unbekannten Künstler - war einer der mächtigsten Männer der Renaissance. Mitglieder seiner einflussreichen Familie bekleideten die wichtigsten Ämter in Florenz. Sie kontrollierten die Zünfte, betrieben die großen Bankhäuser und lenkten die Geschicke der florentinischen Republik durch geschickte Ämterpatronage.
Expressive Bildsprache
Genau datieren lässt sich dieses Bild, das sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen befindet, nicht. Renaissance-Künstler Sandro Botticelli malte die "Beweinung Christi" zwischen 1490 und 1495 auf weichem, hellem Pappelholz. Nach der gründlichen Restaurierung erstrahlt es wieder in der Ausdruckskraft der alten Farben.
Skizzen und Studien
In der Ausstellung sind auch Zeichnungen zu sehen. Diese Skizze von einem sich aufbäumenden Pferd fertigte Leonardo da Vinci als Bewegungsstudie an. Im 15. Jahrhundert betrieb er eine große Künstlerwerkstatt in Florenz. Ihm ging es um die naturgetreue Abbildung der Muskulatur des Tieres. Für seine Anatomiestudien ließ er sich von den Leichenwäschern die inneren Organe gestorbener Menschen zeigen.
Biblische Szene mit Zeitgenossen
Auch das Gemälde "Anbetung des Kindes durch die Heiligen drei Könige" von Sandro Boticellli gehört zu den Kostbarkeiten der Ausstellung in der Alten Pinakothek in München. Es zeigt zwar eine biblische Szene - doch die abgebildeten Menschen sind Botticellis Zeitgenossen. Identifiziert wurden unter anderem Cosimo de Medici, sein Sohn und sein Enkel.