1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Alte Kathedrale in China ausgebrannt

28. Juli 2014

Ein Großbrand hat eine unter Denkmalschutz stehende katholische Kirche in der südchinesischen Stadt Ningbo in Trümmer gelegt. In der gleichen Provinz sind die Behörden zuletzt verstärkt gegen Christen vorgegangen.

https://p.dw.com/p/1CkmQ
Der größte Teil der Jiangbei-Kathedrale ist ausgebrannt (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Ein Großfeuer hat in der ostchinesischen Stadt Ningbo eine der ältesten katholischen Kirchen Chinas weitgehend zerstört. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua brach der Brand im Altarraum aus und weitete sich rasch aus. Stundenlang versuchten etliche Feuerwehrleute den Brand zu löschen. Allerdings sind nur der Glockenturm und angrenzende Pfarrgebäude von dem Feuer verschont geblieben. Das Innere des Hauptgebäudes ist vollständig zerstört. Niemand wurde dabei verletzt. Laut Xinhua ist die Brandursache bis jetzt unklar.

Die in 1713 errichtete Kathedrale Jiangbei steht wegen "ihrer historischen Bedeutung und ihres architektonischen Werts" unter Denkmalschutz und gilt als ein Wahrzeichen der Stadt Ningbo in der Provinz Zhejiang. Die Kirche war mehrfach umgebaut worden, zuletzt 1872 im neugotischen Stil.

Nur das Kirchengebäude und der Glockenturm sind von der Kirche übrig geblieben (Foto: picture-alliance/dpa)
Nur das Kirchengebäude und der Glockenturm sind von der Kirche übrig geblieben.Bild: picture-alliance/dpa

Viele Christen in Wenzhou

Die Stadt Ningbo liegt in der Provinz Zhejiang. Dort war im April in der Stadt Wenzhou eine große protestantische Kirche zerstört worden - mit der offiziellen Begründung: "illegaler Bau". In Wenzhou haben die Behörden nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker mit Sitz in Göttingen allein seit Jahresbeginn mehr als 160 Kreuze von Kirchen abnehmen und drei Gotteshäuser zerstören lassen. In der gesamten Provinz wurden sogar mehr als 360 Kreuze gewaltsam von Kirchen gerissen.

Die Stadt Wenzhou gilt als ein Zentrum des Christentums in China: Mindestens eine Million Einwohner der Acht-Millionen-Einwohner-Metropole bekennen sich zum Christentum. Menschenrechtler werfen der herrschenden Kommunistische Partei vor, die Religionsfreiheit der Christen in der Volksrepublik einzuschränken. Viele Christen praktizieren daher ihren Glauben im Untergrund.

am/kle (afpd, kna, epd)