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Alarmstufe Rot am Bárdarbunga

24. August 2014

Schon seit Tagen brodelt der Vulkan Bárdarbunga auf Island. Eine kleinere Eruption gab es bereits, auch zwei stärkere Erdbeben wurden in der Region gemessen. Rund um den Vulkan gilt ein lokales Flugverbot.

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Vulkan Bardarbunga (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Nach einer kleinen Lava-Eruption an dem Gletschervulkan haben die isländischen Behörden die Warnstufe für den Luftverkehr auf die höchste Stufe "Rot" hinaufgesetzt. Flugzeuge dürfen in einem großen Radius rund um den Vulkan nicht fliegen. Die Flughäfen auf der Insel im Nordatlantik sind aber weiter geöffnet.

Auf der Spitze des Bárdarbunga befindet sich der Vatnajökull-Gletscher. Nach Angaben des zuständigen Meteorologischen Instituts auf Island deutet der jetzt gemessene geringe Lava-Austritt unter dem Gletschereis darauf hin, dass ein größerer Vulkanausbruch bereits im Gange sein könnte oder unmittelbar bevorsteht. Die Eisdecke des Gletschers sei durch die kleine Eruption nicht zum Schmelzen gebracht worden.

Die Erde bebt

Nach Hunderten von kleineren Erdstößen wurden am Sonntagmorgen auch zwei heftige Beben gemessen. Sie hatten die Stärken 5,3 und 5,1, wie Geophysiker mitteilten. Ein Flugzeug der Küstenwache überfliegt die Region, um Daten zu sammeln. Wegen der erhöhten seismischen Aktivität wurde die Region um den Vulkan bereits evakuiert.

Wissenschaftler befürchten, dass ein größerer Ausbruch des Bárdarbunga erhebliche Schäden anrichten und durch Aschewolken den Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nordatlantik behindern könnte. Vulkanasche kann in Flugzeugtriebwerken großen Schaden anrichten und sogar zum Ausfall der Turbinen führen.

Ausbruch des Eyjafjällajökull im April 2010 (Foto: AP/dapd)
Ausbruch des Eyjafjällajökull im April 2010Bild: AP

Erinnerungen an Eyjafjallajökull

Die europäische Flugsicherung Eurocontrol teilte mit, sobald es zu einem Ausbruch komme, werde das Beratungszentrum für Vulkanasche in London Vorhersagen über die Aschekonzentration in der Atmosphäre machen. Daraufhin dürften die Behörden für die zivile Luftfahrt Hinweise herausgeben. Eine Änderung von Flugplänen und -routen läge Eurocontrol zufolge aber in der Verantwortung der Fluggesellschaften.

Im April 2010 hatte die Eruption des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull weite Teile des europäischen Luftraums tagelang lahmgelegt. Mehr als zehn Millionen Flugpassagiere waren damals betroffen. Der Schaden betrug 1,7 Milliarden Dollar.

Auf Island sind gut 30 Vulkane aktiv. Die Inselrepublik mit ihren knapp 320.000 Bewohnern erlebt im Durchschnitt alle fünf Jahre einen Vulkanausbruch.

wa/qu/rb (dpa, afp, rtre)