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Politik

EU hat starke Bedenken beim Air-Berlin-Deal

8. Dezember 2017

Die EU-Kommission sieht die geplante Übernahme großer Teile von Air Berlin durch die Lufthansa sehr kritisch. Auf einigen Strecken könnte die Kranich-Airline durch den Zukauf faktisch eine Monopolstellung bekommen.

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Deutschland Lufthansa & Air Berlin | Symbolbild Übernahme
Da flogen sie noch beide: Lufthansa und Air Berlin Jets am Flughafen DüsseldorfBild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Trotz Zugeständnissen der Lufthansa bei der Teilübernahme der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager mit Blick auf die zu erwartende große Marktmacht: "Wir haben ziemlich starke Wettbewerbsbedenken." Es bestehe das Risiko, dass Lufthansa auf einer bedeutenden Zahl von Strecken faktisch ein Monopol bekomme. Wichtig sei, was die Lufthansa für Zugeständnisse anbiete, um kartellrechtliche Zweifel auszuräumen, fügte die Dänin hinzu.

Das Unternehmen machte nach eigenen Angaben bereits Zugeständnisse. Medienberichten zufolge ist Lufthansa bereit, bestimmte Start- und Landesrechte (sogenannte Slots) an wichtigen Flughäfen wie Berlin, Düsseldorf oder Palma de Mallorca abzugeben.

Die Brüsseler Behörde fällt ihr Urteil spätestens am 21. Dezember. Bis Montag bittet sie die Konkurrenten von Deutschlands größter Fluggesellschaft um deren Einschätzung.

Belgien Margrethe Vestager
Margrethe Vestager: "Alles hängt von der Lage der Wettbewerber ab"Bild: Reuters/F. Lenoir

"Wir warten jetzt ab, was der Markt sagt", erklärte Vestager. Mit der Insolvenz von Air Berlin sei ein wichtiger Konkurrent der Lufthansa aus dem Markt verschwunden. Langfristig sei es für die Kunden in Deutschland und in Österreich wichtig, die Wahl zu haben - und Unternehmen zu haben, die sich Konkurrenz machen und so die Preise niedrig halten.

Deutschlands größte Airline will für 210 Millionen Euro insgesamt 81 der 140 Maschinen von Air Berlin übernehmen sowie Start- und Landerechte. Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb wurde bis Ende Oktober mit einem staatlichen Überbrückungskredit in Höhe von 150 Millionen Euro aufrechterhalten, dann war der einstige Überflieger endgültig Geschichte.

qu/rb (rtr, afp)