Afrikas teuerste Metropolen
Mieten, Lebensmittel, Freizeit: Wo sind die Preise für Expats am höchsten? Jedes Jahr erstellt das Beratungsunternehmen Mercer ein Ranking von mehr als 200 Städten weltweit. Das sind die teuersten Metropolen in Afrika.
Platz 10: Abuja
Mieten, Lebensmittel, Hobbys: Wo zahlen ins Ausland entsendete Mitarbeiter von Unternehmen am meisten? Jedes Jahr erstellt die Beratungsfirma Mercer ein Ranking von mehr als 200 Städten weltweit. Zu den zehn teuersten Metropolen in Afrika gehört Nigerias Hauptstadt Abuja: Angeblich soll Nelson Mandela einst bei einem Besuch gesagt haben: "Wozu nach Europa reisen - hier sieht es doch genau so aus."
Platz 9: Conakry
Für die Studie vergleicht Mercer Preise für über 200 Produkte und Dienstleistungen, darunter zum Beispiel Kosten für Unterkunft, öffentliche Verkehrsmittel sowie Haushaltswaren, Lebensmittel, Kleidung und Freizeitangebote. Guineas Hauptstadt Conakry ist danach auch unter den Top 10 der teuersten afrikanischen Städte - in manchen Gegenden ist das kaum zu glauben.
Platz 8: Bamako
Fast zwei Millionen Menschen leben in Malis Hauptstadt. Durch zahlreiche humanitäre Krisen innerhalb des Landes und in den umliegenden Staaten haben sich außerdem viele ausländische Unternehmen und Hilfsorganisationen angesiedelt. Die konkurrieren um die wenigen Unterkünfte mit westlichem Standard, die Preise steigen. Und: Wer als Ausländer ein Haus mietet, muss häufig auch die Wächter bezahlen.
Platz 7: Brazzaville
Sehenswürdigkeiten erstrahlen heute in neuem Glanz - an vielen anderen Orten dagegen sind der Hauptstadt der Republik Kongo die Spuren des Bürgerkriegs von 1997 bis 1999 noch deutlich anzusehen. Die Preise in Brazzaville sind nur etwas für Großverdiener: Eine Cola etwa kann viermal teurer sein als in Dubai.
Platz 6: Lagos
Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos zieht Menschen aus dem ganzen Land an wie ein Magnet, arme wie reiche. Die meisten Reichen leben auf den vorgelagerten Inseln. "Hierhin strömen täglich auch tausende Arbeiter, die auf dem Festland leben. Das bedeutet Stau. Mein Rekord: Vier Stunden für 35 Kilometer", sagt DW-Reporter Adrian Kriesch. Das Leben in Lagos ist für ihn viel teurer als in Deutschland.
Platz 5: Kinshasa
Die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo ist mit über neun Millionen Einwohnern nach Lagos Afrikas zweitgrößte Stadt. Gerade wird ein Luxus-Viertel, die "Cité du Fleuve", mitten im Fluss Kongo aufgeschüttet. "In dem vom Bürgerkrieg geprägten Land müssen gerade Ausländer für Sicherheitsmaßnahmen tief in die Tasche greifen", sagt DW-Reporter Philipp Sandner, der ein Jahr im Kongo gelebt hat.
Platz 4: Libreville
Das westafrikanische Gabun hat gerade 1,5 Millionen Einwohner, ist reich an Rohstoffen und hat von enormen Auslandshilfen profitiert. Das macht sich auch in der Hauptstadt Libreville bemerkbar. Nachtclubs zum Beispiel setzen auf teuer klingende Namen wie "Warhol", "Hollywood" oder "V.I.P." Die fast 900 Kilometer lange Küste Gabuns ist auch bei Touristen aus Europa beliebt.
Platz 3: Victoria
Die Hauptstadt der Seychellen wurde ursprünglich als Sitz der britischen Kolonialregierung gegründet. Ein Grund vielleicht, weshalb Prinz William und seine Frau Kate ihre Flitterwochen auf der Inselgruppe verbrachten - in einem Strandhaus für rund 5000 US-Dollar pro Nacht. Auch alle anderen, die hier leben, müssen tief in die Tasche greifen. Das Paradies auf Erden gibt es eben nicht umsonst.
Platz 2: N'Djamena
Eine der teuersten Städte der Welt in einem der ärmsten Länder? Willkommen im Tschad, mitten im Sahel. Hier gibt es keinen Hafen, kein Schienennetz, kaum Straßen. "Alles was Ausländer in N'Djamena kaufen, muss mit dem Flugzeug ins Land geholt werden", sagt DW-Reporter Tim Jánszky, der lange im Tschad gelebt hat. "Entsprechend gesalzen sind die Preise - vom Klopapier bis zum Autoersatzteil".
Platz 1: Luanda
Angolas Hauptstadt ist nicht nur die teuerste Metropole Afrikas, sondern auch der ganzen Welt. Angola ist inzwischen der größte Erdölproduzent Afrikas. Seit Ende des Bürgerkriegs 2002 strömen die Mitarbeiter internationaler Konzerne nach Luanda. Sie wetteifern um die wenigen Wohnungen und Häuser, die westlichem Standard entsprechen - die kosten 10.000 bis 35.000 Euro Miete im Monat.
Ganz oben, ganz unten
Die Preise in der Hauptstadt Luanda sind unvorstellbar für die Millionen Menschen, die in Angolas Slums leben müssen. Oft gibt es weder Strom noch fließendes Wasser. Vom Aufschwung und Öl-Boom der vergangenen Jahre hat die arme Bevölkerung nicht profitiert. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander - ein Problem, vor dem die meisten afrikanischen Metropolen stehen.