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Abschiebe-Gegnerin zu Geldstrafe verurteilt

18. Februar 2019

Eine junge Schwedin muss umgerechnet 290 Euro zahlen, weil sie den Start eines Flugzeugs verzögerte. Die damals 21-jährige Elin Ersson verhinderte damit die Abschiebung eines Afghanen.

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Elin Ersson
Die 21-jährige Schwedin Elin Ersson im vergangenen SommerBild: picture-alliance/DPR/B.L Rosvall

Weil sie die Abschiebung eines Afghanen in sein Heimatland verhindern wollte, ist die junge Schwedin Elin Ersson zu einer Geldstrafe von 3000 Kronen (290 Euro) verurteilt worden. Ihr Verteidiger Tomas Fridh kündigte unmittelbar nach der Verhandlung vor dem Bezirksgericht Göteborg an, in Berufung gehen zu wollen.

Ersson hatte am 23. Juli 2018 den Start des Flugzeugs verhindert und ihre Aktion live auf Facebook geteilt. An Bord der Turkish-Airlines-Maschine befand sich ein Afghane, der zuvor eine Haftstrafe abgesessen hatte. Ersson weigerte sich, ihren Platz einzunehmen. Beide verließen schließlich auf Anweisung des Flugpersonals das Flugzeug.

Screenshot Facebook-Video von Elin Ersson | Protest gegen Abschiebung in Schweden
Elin Ersson teilte ihre Aktion live auf FacebookBild: facebook.com/hamzahtoraby786

Das Gericht urteilte, dass Ersson damit gegen das schwedische Luftfahrtgesetz verstoßen habe. Der von der Staatsanwaltschaft geforderten 14-tägigen Gefängnisstrafe folgte das Gericht aber nicht. Es sah in Erssons Aktion keine schwerwiegende Tat und hielt eine Geldstrafe für angemessen.

Das Video von Erssons Aktion erreichte weltweite Bekanntheit. Die Schwedin wurde im Internet zugleich als Heldin gefeiert und wüst beschimpft. Ersson sagte unmittelbar nach der Aktion gegenüber schwedischen Medien, dass es in ihrem Land zwar keine Todesstrafe gebe, einen Mann in ein Kriegsland zu schicken aber den Tod bedeuten könne.

chal/as (dpa)